Frau trägt kosmetische Gesichtsmaske auf der Haut. © CentralITAlliance / iStock / Getty Images
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Haut

BITTE ETWAS REICHHALTIGER

Zum Wechsel ins kalte Halbjahr braucht die Haut eine auf die Witterung abgestimmte Pflege. Wind und Kälte im Freien tun der Haut nicht gut, trockene Heizungsluft aber auch nicht. Was können Sie Ihren Kunden empfehlen?

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Wenn die Blätter von den Bäumen fallen und es zunehmend nasskalte und ungemütliche Tage gibt, braucht auch die Haut etwas mehr und vor allem einen etwas anderen Schutz als bei 25 Grad aufwärts. Sonnencreme wandert jetzt in der Rangfolge nach hinten, sollte aber nicht ganz weggepackt werden. Make-up und Puder für einen Teint wie von der Sonne geküsst werden ersetzt durch hellere Nuancen. Häufig erreicht auch die leichte und schnell einziehende Körperlotion oder der fluffige Bodyschaum zur Körperpflege nicht mehr aus. Es darf etwas reichhaltiger sein. So wie der Körper jetzt eine Extraportion Lipide gut verträgt, ist dies auch im Gesicht der Fall. Besonders strapaziert sind nun meist Hände und Nägel. Einerseits durchs kalte Wetter, andererseits durch häufigeres und intensives Händewaschen auf Grund der Corona-AHA-Regeln. Eine sichere Bank bieten dazu Pflegeprodukte aus der Apotheke. Sie sind besonders hautverträglich und enthalten gut untersuchte Inhaltsstoffe.

Hände: Waschen, Cremen, Peelen Mindestens zwanzig, besser dreißig Sekunden sollten die Hände mehrmals täglich mit Seife oder besser mit seifenfreien Syndets gründlich gewaschen werden. Dazu bieten sich gerade in der jetzigen Zeit spezielle Hygiene-Handseifen an, die schon beim Waschen Keime entfernen. Nach jedem gründlichen Händewaschen ist Eincremen sinnvoll. Dazu die Handcreme auch in Nägel sowie Nagelhaut einmassieren. Einmal täglich lohnt sich zusätzlich ein Peeling auf Basis von Ölen mit Zuckerkristallen oder Totes Meer Salz. Am besten am Ende des Tages vor dem Schlafengehen eine Minute in die zuvor gewaschenen Hände einmassieren. Mit lauwarmem Wasser abspülen, anschließend Hände und Nägel etwas dicker mit Handcreme versorgen. Eine Extraportion Pflege bieten zusätzlich Öle für die Nagelhaut oder Nagelpflegecreme mit Vitamin H (Biotin) und Liposomen.

Tränende Augen – was tun? Mit zunehmendem Alter, bei Wetterwechsel, Wind, Kälte und trockener Heizungsluft tränen oder jucken die Augen, sie sind trocken oder die Haut ums Auge hat auf einmal mehr kleine Fältchen als sonst. Ähnlich wie Masken fürs Gesicht bieten spezielle Augenpads eine schnelle Hilfe. Sie spenden Feuchtigkeit dank Aloe Vera und Hyaluronsäure. Inhaltsstoffe wie Kollagen und Coenzym Q10 verhelfen der Haut um die Augen, wieder etwas entspannter zu wirken. Falten und Fältchen verschwinden dadurch zwar nicht, aber das Erscheinungsbild lässt sich etwas verbessern. Regelmäßige Anwendung tut der Haut ums Auge besonders in der kalten Jahreszeit gut. Gegen tränende und juckende Augen helfen Augentropfen mit Hyaluronsäure.

Praktisch sind Augentropfen in Einmalpipetten. Sie sind meist frei von Konservierungsstoffen und sollten nach dem Öffnen an einem Tag verbraucht werden. Dabei passen sie in jede noch so kleine Tasche und können unterwegs schnell hilfreiche Dienste leisten. Bei trockenen und juckenden Augen empfiehlt es sich solche Tropfen prophylaktisch anzuwenden, damit die Augen über Tag ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt sind. Empfehlen Sie Ihren Kunden bei der Arbeit vor dem PC jede Stunde einige Minuten Pause für die Augen. Dazu öfter bewusst blinzeln, in die Ferne schauen und Augen rollen. Außerdem sollte die Augenpartie jetzt unbedingt mit einer Augencreme gepflegt werden. Hier bieten sich reichhaltige Produkte an. Denn ein Gel alleine ist in der kalten Jahreszeit, insbesondere für reifere Haut, nicht mehr ausreichend.

Pflegende Klarheit Das Gesicht sollte täglich morgens und abends gereinigt werden. Auch damit Cremes und Seren ihr volles Wirkspektrum entfalten können. Dank Reinigung mittels Gel, Fluid oder Reinigungsmilch werden Schmutzpartikel und Make-up schonend entfernt. Eine gründliche Reinigung hilft dabei die Haut in Balance zu halten und schützt auch vor der Bildung von Unreinheiten. Empfehlen Sie doch mal ein Mizellen-Reinigungswasser. In der Apotheke gibt es dazu echte Kult-Produkte, die auch von Profis wie Visagisten, Schauspielern, Sängern und Models verwendet werden. Grund hierfür ist eine besonders effektive Reinigungswirkung zum Beispiel von Augen-Make-up, aber ohne reizende Inhaltsstoffe. Das ist eine Grundvoraussetzung für die häufige Anwendung - teilweise mehrmals am Tag – bei diesen Berufsgruppen. Entsprechende Produkte mit Hyaluronsäure spenden zusätzlich Feuchtigkeit und Panthenol beruhigt gestresste Haut.

Seren mit Hyaluronsäure Wer hätte im Frühjahr gedacht, dass Gesichts-Masken zum ständigen Begleiter werden. Insbesondere jetzt in den kalten Monaten gewinnen sie noch einmal mehr an Bedeutung. Damit die Gesichtshaut rundum gut versorgt ist, empfehlen Sie nach Reinigung und Toner ein Serum. Auch das hilft Irritationen und Unreinheiten zu vermeiden. Seren auf Basis von Hyaluronsäure und Panthenol, Urea oder Aloe Vera beruhigen und pflegen. Tagsüber darf es nach wie vor eine Pflege mit UV-Schutz sein, denn sie bietet auch in Herbst und Winter Anti-Age-Schutz.

Zahlreiche Hersteller bieten ihre Tagespflege in der leichteren und reichhaltigeren Formulierung an. Die meisten Kundinnen kommen jetzt mit der Variante für trockene Haut besser zurecht. Fehlt in der Creme ein Lichtschutz, empfehlen Sie dazu einen passenden UV-Schutz. Wenn die Tage dunkler und trüber werden, tut es gut, sich ab und zu etwas zu gönnen. Das kann zum Beispiel eine Haarkur, eine neue Körper-, Fuß- oder Handcreme oder eine pflegende Gesichtsmaske sein. So können Herbst und Winter kommen.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 11/2020 ab Seite 110.

Kirsten Metternich von Wolff, freie Journalistin

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