Mann trainiert Rückenfaszien auf Blackroll.© SebastianGauert / iStock / Getty Images Plus
Faszientraining kann mit dem eigenen Körpergewicht durchgeführt werden.

Bindegewebe

FASZIENTRAINING GEGEN SCHMERZEN UND VERSPANNUNGEN

Viele Menschen schwören auf das Faszientraining, denn mit nur ein paar Minuten Training am Tag sollen Schmerzen und Verspannungen reduziert werden. Die Praxis zeigt, dass ein regelmäßiges Training tatsächlich hilfreich sein kann.

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Das Trainieren des Bindegewebes soll die Mobilität fördern sowie Schmerzen der Muskeln und Gelenke reduzieren. Doch was sind Faszien überhaupt? Laut Angaben der „Fascia Research Society“ handelt es sich bei Faszien um Bindegewebe, das sich überall im Körper befindet. Dieses liegt direkt unter der Haut, umgibt Muskeln, Gelenke, Organe sowie die Nerven und kann straff oder eher locker sein.

Faszien sollen den Bewegungsapparat geschmeidig halten und die Kraftübertragung von Muskel zu Muskel unterstützen. Im Idealfall sind sie elastisch, jedoch können sie sich auch zusammenziehen, verkleben und verhärten – die Folge sind Verspannungen und Schmerzen.

Die verklebten Faszien entstehen durch Überbelastungen, Fehlhaltungen, Bewegungsmangel oder Stress. Doch dagegen kann man tatsächlich etwas tun. Auch wenn die Studienlage dünn ist, berichten viele Menschen über eine Linderung.

Sie können Ihren Kunden, die beispielsweise über Rückenschmerzen klagen, also durchaus dazu raten, Faszientrainings-Kurse oder -Behandlungen in Anspruch zu nehmen – dabei ist darauf zu achten, dass es sich bei den Trainern um entsprechend geschultes Personal handelt.

 

Kleiner Aufwand, große Wirkung Faszientraining wird mit Dehnübungen, mit einer Faszienrolle oder mit Tennisbällen durchgeführt. Dazu kann man sein eigenes Körpergewicht nutzen und Arme, Beine, Rücken oder Po auf einer Faszienrolle oder auf Tennisbällen rollen. Die punktuelle Anwendung kann dabei als schmerzhaft empfunden werden, doch genau an diesen schmerzhaften Punkten muss angesetzt werden – quälen sollte man sich allerdings nicht.

Idealerweise sollte man zwei- bis dreimal wöchentlich für zehn bis 15 Minuten seine Faszien trainieren.

Der Druck wirkt durchblutungsfördernd, sodass sich Verhärtungen lockern. Faszientraining lohnt sich präventiv, kann aber auch bei Verspannungen, Gelenkschmerzen oder unspezifischen Rückenschmerzen unterstützend eingesetzt werden. 

Tipps für die Beratung

Erklären Sie Ihren Kunden, dass sie die Arbeit mit der Faszienrolle am besten unter professioneller Anleitung beginnen, um einen Überblick über wichtige Anwendungshinweise zu erhalten. Die Faszienrolle sollte immer nur zur Körpermitte hin bewegt werden, damit das Blut in die richtige Richtung gelangt und nicht gegen den Venenrückfluss arbeitet. Wichtig ist auch, ein Gefühl für den richtigen Druck zu bekommen und ein langsames Tempo zu erlernen, bevor man mit dem eigenständigen Training zuhause startet.

Häufige Fehler im Faszientraining sind einfach nur hin- und her zu rollen, zu schnell zu massieren oder zu harte Faszienrollen zu verwenden. Letztere verursachen besonders dort, wo die Knochen dicht unter der Haut liegen, Beschwerden. Das Ergebnis ist, dass man bei zu starken Schmerzen das Training entweder aufgibt oder nicht mehr genügend Druck ausübt, sodass das Rollen keinen Effekt hat.

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