Kirsten Metternich von Wolff lächelt und hält einen roten Backherz-Schriftzug aus Holz in der Hand.© herzwiese24.de

Backherz

SAISONAL BACKEN – DAS REZEPT VOM BACKHERZ FÜR RHABARBER-MANDELKUCHEN

Backen tut der Seele gut, vom Teigrühren bis zum Aufessen. Wären da nur nicht der viele Zucker oder Intoleranzen wie gegen Lactose oder Gluten. Viele verzichten auch auf tierische Produkte. Dabei helfen die Rezepte von „Backherz“ Kirsten Metternich von Wolff. Sie schreibt über Themen wie zuckerfreies und gesundes Backen - auf ihrem Blog backherz24.de und auf diepta.de.

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Liebe*r PTA,

wissen Sie, was Spargel und Rhabarber gemeinsam haben? Sie sind nicht nur gesund und vielseitig, sondern beide Gemüse. Mehr noch: Beide haben ihre Heimat in unseren Gefilden. Rhabarber ist wieder im Trend und sehr beliebt. Seit 2017 nimmt die Anbaufläche hierzulande stetig zu: von 1100 auf aktuell 1450 Hektar. Insgesamt wurden 2021 über dreißigtausend Tonnen in Deutschland geerntet. Die Hauptanbaugebiete sind Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Es ist also kein Wunder, dass Rhabarber auch ökologisch wertvoll ist. Denn der Weg vom Feld auf den Teller ist überschaubar und bedeutend kürzer als bei vielen anderen Lebensmitteln. Also bekommen Ökobilanz, Gesundheitsaspekt und Geschmack die volle Punktzahl. Ach ja – für beide, Spargel und Rhabarber, neigt sich die Saison Ende Juni. Deshalb mein Tipp: Genießen Sie Rhabarber und auch Spargel so oft und so lange sie in heimischer Topqualität zu haben sind.

Rhabarber süß oder pikant zubereiten

Ich kaufe in der Rhabarbersaison bewusst mehr davon. Diesen putze ich, schneide die Enden ab und die Stangen in Stücke. Dann kommt der geschnittene Rhabarber in Tiefkühlbehälter und wird eingefroren. Denn die Stangen eignen sich ganz prima zum Einfrieren. Probieren Sie es einfach einmal aus, es ist ganz einfach. Rhabarber ist nicht nur eine Leckerei als Bestandteil von Marmelade, zum Beispiel mit Erdbeeren und/oder Bananen.

Erfrischend schmeckt selbst gemachtes Rhabarberkompott. Dazu den geputzten und in Stücke geschnittenen Rhabarber in einen Topf mit wenig Wasser geben. Als Süße bieten sich zum Beispiel etwas Zucker, Agavendicksaft oder zuckerfrei Erythrit und flüssiger Süßstoff an. Der in Stücke geschnittene Rhabarber zerfällt beim Kochen und es entsteht ein sämiges Mus. Einfach abkühlen lassen, in eine fest verschließbare Dose füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Sehr lecker schmeckt das kalte Mus zu Naturjoghurt, Skyr oder Quark. Probieren Sie es einfach einmal aus.

Der Rhabarber Klassiker ist natürlich Kuchen. Ob mit Streuseln, Quarkfüllung oder Mandeln – das saure Gemüse passt einfach perfekt als Bestandteil von Kuchen. Dazu finden Sie hier mein leckeres Rezept für einen saftigen Rhabarberkuchen mit Mandeln im Teig und Mandelblättchen obenauf. Der Kuchen lässt sich auch am Vortag backen und bleibt, im Kühlschrak aufbewahrt, drei Tage frisch.

Rhabarber lässt sich auch zu Sirup einkochen oder für Chutneys und fruchtig-säuerliche Saucen verwenden. Pikant zubereitet schmeckt er zusammen mit Ingwer in asiatischen Gerichten mit Meeresfrüchten, Fisch oder Tofu. Wer es etwas weniger sauer mag, wählt am besten die rote Sorte. Sie ist milder im Säuregehalt und Geschmack als ihre grünen Geschwister. Praktisch ist außerdem, dass rote Stangen nicht extra geschält, sondern lediglich die Enden abgeschnitten und gründlich kalt abgewaschen werden müssen.

Gutes für die Gesundheit

Sauer macht lustig – und ist lecker. Die grünen und roten Stangen sind Leichtgewichte im Hinblick auf ihre Kalorien. Gerade einmal 15 Kilokalorien stecken in 100 Gramm Rhabarber. Die Stangen sind frei von Fett und können auch von Menschen mit Diabetes ohne Kohlenhydratanrechnung gegessen werden. Der Wassergehalt der Stangen liegt bei 90 Prozent.

Die restlichen zehn Prozent sind prall gefüllt mit Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen sowie Vitaminen und Mineralien. Dazu gehören beispielsweise Kalium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Dazu Vitamin C, Vitamin A und B-Vitamine. Also beste Voraussetzungen, Rhabarber so oft es geht zu genießen. Allerdings nur in gegartem Zustand: also gekocht, gebraten oder gebacken. Und dazu gibt es nun ein leckeres Rezept für Rhabarberkuchen mit Mandeln.

Rhabarber-Mandelkuchen

 

  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Zubereitungszeit: 25 Minuten
  • Backzeit: 50 Minuten

Zutaten für eine Springform mit 26 cm Durchmesser und 12 Stücke:

½ TL Pflanzenöl, z.B. Raps- oder Sonnenblumenöl
300 g frischer Rhabarber
1 Vanilleschote
2 Eier
150 g Zucker
1 Prise Salz
130 g Butter
2 reife Bananen
130 g Weizenmehl, Typ 550
2 TL Backpulver
50 g gemahlene Mandeln
50 g gehackte Mandeln
100 bis 150 ml Milch
50 g Mandelblätter

Zubereitung:

Den Backofen auf 160 Grad Celsius (°C) Umluft oder 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Das Pflanzenöl auf etwas Küchenkrepp geben und die Springform damit gründlich ausreiben. Die Rhabarberstangen putzen, kalt waschen und in sehr schmale Stücke schneiden. Die Vanilleschote längs halbieren und das Mark mit einem spitzen Messer herauskratzen.

Die Eier zusammen mit dem Zucker und der Prise Salz in eine Schüssel geben. Mit dem Rührbesen der Küchenmaschine oder einem Handmixer mit Rührbesen ein paar Minuten verrühren. Es sollte sich alles gut verbinden und die Masse etwas fluffig werden. Die Butter in mittlere Stücke schneiden und zusammen mit dem Mark der Vanilleschote zum Eierschaum geben. Nun so lange rühren, bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat.

Die reifen Bananen (ideal sind solche, die sehr weich und braun sind) schälen, auf einem Teller mit einer Gabel zerdrücken, bis eine weiche Masse entstanden ist. Zur Eiermasse geben, kurz durchrühren. Dann das Weizenmehl mit Backpulver, gemahlenen und gehackten Mandeln mischen. Zum Ei-Zucker-Butter-Mix geben und verrühren. Nach und nach die Milch dazugießen und verrühren, bis der Teig cremig ist.

Dann geht es für den Teig in die Springform. Den rohen Teig darin gleichmäßig mit einem Esslöffel verstreichen. Anschließend die Rhabarberstückchen gleichmäßig darauf verteilen und leicht in den Teig drücken. Zum Abschluss die Mandelblättchen gleichmäßig auf der Kuchenoberfläche verteilen.

Dann im vorgeheizten Ofen 45 Minuten backen. Die Stäbchenprobe machen: Bleibt kein Teig am Stäbchen kleben, den Ofen auf Heißluft mit Grill auf 200 °C hochschalten. Den Kuchen zwei bis drei Minuten grillen, bis sich die Mandelblättchen beginnen zu bräunen. Dann sofort aus dem Ofen nehmen und in der Springform 20 Minuten auskühlen lassen. Aus der Form lösen und mit Hilfe eines großen Tortenhebers auf eine Kuchenplatte setzen. Nun ist der Rhabarber-Mandelkuchen fertig zum Genießen.

5 Tipps zum Abwandeln des Rhabarber-Mandelkuchens:

  1. Statt gemahlenen und gehackten Mandeln im Teig klappt es auch mit gehackten und gemahlenen Haselnüssen.
  2. Lecker schmeckt es, wenn 100 Gramm Marzipanrohmasse (in kleine Stücke geschnitten) im Teig mitverarbeitet werden.
  3. Exotisch und etwas außergewöhnlich schmeckt der Teig statt Mandeln mit Kokosraspeln und ungesüßten Kokos-Chips statt Mandelblättern.
  4. Anstelle von Rhabarber lässt sich der Kuchen prima mit vielen anderen Obstsorten, zu jeweils 300 Gramm Frischobst backen. Zum Beispiel: Aprikosen, abgetropfte Sauerkirschen, Apfelspalten, Birnenwürfel, Stachelbeeren, Pflaumen oder Ananas.   
  5. Neben Vanille schmeckt der Teig lecker mit etwas Rum. Zu Pflaumen, Äpfeln und Birnen passt zusätzlich gemahlenes Zimtpulver.

Liebe*r PTA,

ich hoffe, dass Ihnen mein Rezept für den leckeren und saftigen Rhabarber-Mandelkuchen gefällt und Sie ihn schon bald nachbacken.

Wunderbare Grüße vom
Backherz Kirsten von der Herzwiese24.de

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