© Iris Döring

Schon mal da gewesen?

AUSSTELLUNG „MENSCHMIKROBE“ IN HALLE

Was sind Mikroben? Wie entstehen Infektionen? Wie lassen sich Seuchen kontrollieren? Die Ausstellung „MenschMikrobe“ in Halle zeigt noch bis zum 18. Juli das Wechselspiel zwischen Mensch und Mikroorganismen.

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Seit es den Menschen gibt, trägt er Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten mit sich. Die meisten dieser Mikroorganismen sind für die Individuen harmlos, viele sogar nützlich, die wenigsten machen krank. Doch dann können sie zur Geißel werden, wie beispielsweise die spätmittelalterliche Pest. Zwar gilt sie heute in Europa als ausgelöscht, doch immer wieder bedrohen neue oder sich verändernde Krankheitserreger die menschliche Gesundheit. Die Wanderexposition gibt Einblicke in die rasante Entwicklung der Infektionsforschung und ihre gesellschaftliche Bedeutung im 21. Jahrhundert.

Mitbegründer der modernen Bakteriologie Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Robert Koch-Institut haben die Ausstellung 2010 anlässlich des einhundertsten Todestages von Robert Koch ins Leben gerufen. Durch die Entdeckung des Tuberkulosebazillus gelangte dieser zu Weltruhm und erhielt 1905 den Nobelpreis für Medizin. Viele Antworten, die zu Kochs Zeiten darauf gefunden wurden, sind heute immer noch gültig.

Vieles andere, was man inzwischen über Infektionserreger und ihre Faszinierenden Strategien weiß, ist überraschend und neu. „MenschMikrobe“ greift diese Perspektive auf und spannt einen Boden von der Entdeckung der Einzeller durch Robert Koch und seine Zeitgenossen zu den Herausforderungen der heutigen Infektionsmedizin. Die Schau bietet Einblicke in das heutige Wissen über Krankheitserreger, verdeutlicht die historische und soziale Dimension von Epidemien und zeigt die schnelle Entwicklung der Infektionsforschung auf.

KONTAKT
Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle
Tel: 03 45/47 23 96 00, Fax: 03 45/47 23 99 19
E-Mail: leopoldina@leopoldina.org
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 bis 16 Uhr sowie Dienstag bis 18 Uhr

Ein Rundgang zum Sehen, Hören und Mitmachen Die interaktive Exposition greift mit der Infektionsforschung ein weltweit wichtiges Thema auf und beantwortet an zehn Themenstationen grundlegende Fragen – etwa nach der Natur der Mikroorganismen und der Funktion der Körperflora, nach den ökologischen und sozialen Entstehungsbedingungen von Seuchen, der Bedeutung und den Grenzen der Antibiotikatherapie und den Möglichkeiten der Krankheitsverhütung.

Die modern gestalteten Glasausstellungswände werden durch interaktive Exponate ergänzt – darunter eine virtuelle Pandemiesimulation, ein Krankenhausmodell zum Explorieren potenzieller Infektionsquellen und ein überdimensioniertes Stoffbakterium, das die Wirkungsweise von Antibiotika verständlich macht.

Hörstationen erzählen von den sozialen und kulturellen Auswirkungen historischer Seuchenereignisse wie der Pest im Mittelalter oder der Choleraepidemie 1892 in Hamburg. Eine eigene Kinderstation und spezielle Texte bereiten grundlegende Zusammenhänge für jüngere Besucher ab sechs Jahren auf.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/14 auf Seite 63.

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