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Schwindel

ALLES DREHT SICH

Der Boden schwankt unter den Füßen, der Kopf fährt Karussell: Schwindel ist quälend, raubt die Lebensfreude, macht alltägliche Aktivitäten unmöglich. Eine rasche Ursachenforschung erlaubt eine maßgeschneiderte Behandlung.

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Schwindelgefühle – wohl jeder Mensch hat sie schon einmal erlebt. Zum Bespiel bei einer rasanten Achterbahnfahrt mit raschen Richtungswechseln, während einer Schiffstour bei heftigem Wellengang oder in Zusammenhang mit niedrigem Blutdruck. Und jeder, der Schwindel kennt, weiß auch, wie schlimm es sich anfühlt, Orientierung und Sicherheit im Raum zu verlieren. Schwanken, drehen, taumeln, Karussell fahren, sich benommen oder wie betrunken fühlen: Schwindel kann sich sehr unterschiedlich äußern und mit zahlreichen, nicht weniger unangenehmen Begleitsymptomen einhergehen: Schweißausbrüche, Übelkeit und Erbrechen, Schwarzwerden vor den Augen und Fallneigung, die nicht selten zu schweren Stürzen führt, gehören dazu.

Ein Symptom, viele Auslöser Bei Schwindel, von Medizinern Vertigo genannt, handelt es sich nicht um eine eigenständige Erkrankung, sondern um ein Symptom. Ihm zugrunde liegt zumeist eine Störung des Gleichgewichtssinns. Normalerweise sorgt eine ganze Reihe von Organ- und Funktionssystemen in unserem Körper dafür, dass wir geradestehen und sicher laufen können. Sensoren im Innenohr erkennen die Bewegung des Kopfes und versorgen das Gehirn mit Informationen, in welche Richtung wir uns bewegen. Die Augen liefern weitere Hinweise, nämlich zur Lage des Körpers im Raum. Sensoren in der Haut, in den Gelenken, Muskeln und Sehnen vervollständigen das Bild.

Ist das präzise Zusammenspiel im Gleichgewichtssystem gestört oder verarbeitet das Gehirn die gesendeten Informationen fehlerhaft, entsteht Schwindel. Hinter dem Symptom Schwindel können sich unterschiedlichste Erkrankungen und Störungen verbergen. Dazu gehören zum Beispiel neurologische Störungen, Ohren-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Leiden oder auch psychische Ursachen. Häufig macht das Gleichgewichtsorgan (Vestibularorgan) im Innenohr Probleme, eventuell liegt eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs vor, unter Umständen ist der Schwindel aber auch auf eine Durchblutungsstörung im Gehirn oder eine Angststörung zurückzuführen.

Die Auflistung macht klar: Schwindel kann harmlosen Ursprungs sein, aber auch Hinweise auf ernsthafte Erkrankungen liefern. Deshalb heißt es: Symptome wie Drehen, Schwanken, Taumeln oder Benommenheit nie als Befindlichkeitsstörung abtun oder leichtfertig auf das Alter schieben, sondern handeln und den Arzt aufsuchen. Diesen Rat sollten auch Sie als PTA allen Apothekenkunden geben, die über plötzlichen, heftigen, anhaltenden und/oder wiederkehrenden Schwindel unklarer Ursache klagen.

Drehen, schwanken, Aufzug fahren

Abhängig von seiner Richtung unterscheiden Experten zwischen Dreh-, Schwank- und Liftschwindel.

+ Drehschwindel fühlt sich an, als würde man in einem Karussell sitzen. Er tritt beispielsweise bei einem einseitigen Ausfall des Gleichgewichtsorgans im Innenohr oder bei Morbus Menière auf.
+ Schwankschwindel verursacht das Gefühl, man würde Boot fahren. Er tritt unter anderem bei Reisekrankheit oder als Angstschwindel auf.
+ Liftschwindel fühlt sich an wie ein Aufwärts- und Abwärtsfahren im Aufzug.

Exakte Diagnostik Viele Menschen suchen bei Schwindel zunächst den Hausarzt auf, der seine Patienten – abhängig von den vorherrschenden Symptomen – gezielt zu Fachärzten, wie beispielsweise HNO-Ärzten und Neurologen, schicken kann. Wichtige Hinweise auf die Schwindelursache liefern bereits die Anamnese und allgemeine körperliche Checks wie Überprüfung von Blutdruck, Puls und Augenbewegungen. Detaillierte Auskünfte geben spezielle Untersuchungen: Gleichgewichtsprüfungen, Hörtest, Prüfung der Nervenfunktionen sowie Tests zur Funktion des Gleichgewichtsorgans gehören unter anderem dazu.

Die Tätigkeit des Gleichgewichtsorgans kann durch eine sogenannte kalorische Testung geprüft werden, bei der das Organ durch kalte und warme Spülungen des Gehörgangs stimuliert wird. Mithilfe einer Spezialbrille mit Vergrößerungsgläsern, der sogenannten Frenzel-Brille, kann ein Nystagmus sehr gut erkannt werden. Dabei handelt es sich um ein Augenzittern, das Hinweise auf bestimmte Schwindelursachen liefert. Augenärztliche, orthopädische und psychiatrische Untersuchungen sowie bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) können ebenfalls zur Diagnosestellung herangezogen werden. Falls erforderlich können sich Patienten an spezialisierte Schwindelambulanzen und Schwindelzentren wenden, die zahlreiche Kliniken in Deutschland eingerichtet haben.

Peripher-vestibulärer Schwindel Wird Schwindel durch eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr hervorgerufen, sprechen Mediziner von peripher-vestibulärem Schwindel. Häufige Formen, die im Nachfolgenden näher beschrieben werden, sind der gutartige Lagerungsschwindel, der anfallsartige Drehschwindel (Morbus Menière) sowie der anhaltende Drehschwindel (Neuritis vestibularis).

Gutartiger Lagerungsschwindel Der Name verrät schon einiges über diese Schwindelform, die Mediziner als benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel bezeichnen. Typisch dafür: Die Umgebung scheint sich rasant zu drehen, sobald Betroffene die Lage ihres Kopfes verändern, ihn zum Beispiel zur Seite neigen, sich nachts im Bett umdrehen oder morgens aufrichten. Die heftigen Schwindelattacken halten meist nur kurzzeitig an und können von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden. Die Erkrankung ist zwar sehr quälend, aber glücklicherweise harmlos. Auslöser sind winzige Calcitsteinchen (Otolithe), die sich in die mit Flüssigkeit gefüllten Bogengänge des Vestibularorgans verlagert haben.

In der Flüssigkeit schwimmend, können die Steinchen die Sensorzellen im Inneren des Organs verwirren, die dann falsche Informationen an das Gehirn senden. So entsteht der Drehschwindel. Eine solche Ablösung der Calcitsteinchen und Verlagerung in die Bogengänge kann zum Beispiel nach Kopfverletzungen auftreten, aber auch durch den Alterungsprozess. Das erklärt, warum Menschen jenseits der 60 häufiger von gutartigem Lagerungsschwindel betroffen sind. Eine sinnvolle Therapie besteht darin, die Ohrsteinchen durch ein sogenanntes Befreiungsmanöver wieder an ihren Ursprungsort zu befördern. In der Regel klingen die Beschwerden binnen einiger Wochen bis Monate auch wieder von allein ab.

Medikamente gegen Schwindel

Antivertiginosa werden bei akuten und heftigen Schwindelanfällen meist kurzzeitig eingesetzt. Diese Medikamente bessern die Beschwerden, beseitigen aber nicht die Ursache des Schwindels. Ginkgo-Präparate können die Durchblutung im Innenohr fördern. Sie kommen bei Schwindel infolge von Durchblutungsstörungen oder altersbedingten Rückbildungsvorgängen infrage.

Homöopathische Kombinationspräparate können die Symptome ebenfalls lindern. Hierin sind Wirkstoffe wie Anamirta cocculus (Indische Kokkelskörner), Conium maculatum (Gefleckter Schierling), Ambra grisea (Grauer Amber) und Petroleum rectificatum (Steinöl) in homöopathischer Dosierung enthalten. Glucocorticoide, Antibiotika, Antiepileptika, durchblutungsfördernde Medikamente können auch – je nach Schwindelursache – vom Arzt verordnet werden.

Morbus Menière Der französische Arzt und Namensgeber Prosper Menière (1799 bis 1862) hat diese schwere Form des Attackenschwindels erstmals beschrieben. Charakteristische Symptome sind akut und anfallsartig auftretender Drehschwindel, oft begleitet von Schwerhörigkeit und Ohrgeräuschen (Tinnitus). Dabei müssen jedoch nicht alle Symptome gleichzeitig bestehen. Die Schwindelattacken halten oft 30 Minuten oder länger an und gehen meist mit Übelkeit und Erbrechen einher. Ursache der Menière-Krankheit ist eine Störung bei der Produktion von Innenohr-Flüssigkeit (Endolymphe). Durch ein Zuviel an Endolymphe entsteht ein Lymphstau und in der Folge ein Überdruck im Innenohr. Feine Membranen im Innenohr können einreißen, was wiederum zu Verlagerungen von Flüssigkeiten führt.

Falsche Informationen werden an das Gehirn gesendet. Um den Schwindel zu mindern, kann der Arzt in der akuten Krankheitsphase Antivertiginosa verordnen, die den Schwindel dämpfen. Um die Anzahl der Schwindelattacken zu vermindern, kommt die Gabe von Betahistin infrage. Der Wirkstoff verbessert die Blutzirkulation im Innenohr. Durch den höheren Blutfluss wird die überschüssige Flüssigkeit im Innenohr vermutlich schneller abtransportiert, sodass der Druck im Innenohr sinkt. Auch Injektionen des Antibiotikums Gentamicin ins Mittelohr oder Cortison-Injektionen können zur Vorbeugung weiterer Schwindelanfälle zum Einsatz kommen. Da der anfallsartige Drehschwindel und die Ohrgeräusche die Lebensqualität massiv beeinträchtigen und Ängste hervorrufen können, ist neben der medikamentösen Therapie oft auch eine psychotherapeutische Behandlung wichtig.

Neuritis vestibularis Anhaltender Dauerdrehschwindel mit Übelkeit, Erbrechen, Nystagmus sowie Fallneigung zur betroffenen Seite sind die typischen Symptome eines akuten einseitigen Ausfalls des Gleichgewichtsorgans. Davon betroffene Patienten sind aufgrund der Intensität des Schwindels meist nicht in der Lage, selbst zu laufen. Mediziner sprechen von Neuritis vestibularis oder Neuropathia vestibularis, im Volksmund wird die Krankheit auch als „Hörsturz des Gleichgewichtsorgans“ bezeichnet. Durch eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs, die vermutlich durch eine Virusinfektion hervorgerufen wird, fällt das Gleichgewichtsorgan auf einer Seite vorübergehend aus.

Informationen, die zur Orientierung im Raum erforderlich sind, werden nicht mehr an das Gehirn weitergeleitet. So dramatisch und beängstigend Schwindel und Begleitsymptome anfangs auch sind: Meist klingen die ausgeprägten Beschwerden nach etwa ein bis zwei Wochen wieder ab. Im Laufe der Zeit bildet sich die Symptomatik in der Regel komplett zurück. Der Heilungsprozess kann durch rasche Medikamentengabe und gezieltes Gleichgewichtstraining, das übrigens auch bei sehr vielen anderen Schwindelformen einen wichtigen Therapiebaustein bildet, beschleunigt werden.

Schwindel hat viele Gesichter – eine genaue Abklärung der Ursachen ist unerlässlich.

Zentral-vestibulärer Schwindel Wird der Schwindel durch eine Schädigung jener Bereiche im Gehirn verursacht, die für die Gleichgewichtskoordination zuständig sind, sprechen Experten von einem zentral-vestibulären Schwindel. Die Ursachen liegen hier also im Gehirn selbst, insbesondere das Kleinhirn und der Hirn- stamm spielen wichtige Rollen. Ursächlich kommen unter anderem Durchblutungsstörungen im Gehirn (Schlaganfall), entzündliche Erkrankungen des Nervensystems (zum Beispiel Multiple Sklerose), Blutungen oder Tumore infrage. Häufig gehen Schwindelattacken zentralen Ursprungs mit weiteren Symptomen einher: Seh-, Sprech- oder Schluckstörungen, Missempfindungen des Tastsinns sowie Lähmungserscheinungen im Gesicht oder in den Armen gehören dazu.

Auch ein richtungswechselnder oder vertikaler Nystagmus kann ein Indikator für zentralen Schwindel sein. Wichtig: Alarmsignale, die auf eine Beteiligung des Gehirns hinweisen, sind Anlass, sofort einen Arzt zu Rate zu ziehen, eine Fachklinik aufzusuchen beziehungsweise den Rettungsdienst zu rufen – bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Deshalb: Bei geringstem Verdacht sofort die 112 wählen.

Vestibuläre Migräne Die Symptomatik ähnelt der des Morbus Menière. Der attackenartige Dreh- oder Schwankschwindel geht mit Übelkeit und Erbrechen einher. Der Schwindel kann schon nach wenigen Minuten wieder vorüber sein, aber auch tagelang anhalten. Er kann dem typischen Migräne-Kopfschmerz vorausgehen, gleichzeitig auftreten oder auch völlig unabhängig von diesem bestehen. Einige Menschen mit vestibulärer Migräne haben überhaupt keine Kopfschmerzen, was die Diagnose erschwert. Behandelt wird die vestibuläre Migräne genau wie jede andere Migräne. Bei häufigen oder sehr lang anhaltenden Attacken kann eine medikamentöse Prophylaxe sinnvoll sein. Grundsätzlich gilt: Stressabbau und Bewegung können die Erkrankung positiv beeinflussen.

Psychogener Schwindel Organisch gesund und trotzdem leidet man unter Schwindelanfällen: Typisch für psychogenen Schwindel sind Stand- und Gangunsicherheiten verbunden mit starker Fallneigung. Die häufigste Form von psychogenem Schwindel ist der phobische Schwankschwindel, der auch als somatoformer Schwindel oder Angstschwindel bezeichnet wird. Er ist die häufigste Schwindelform bei Patienten zwischen 30 und 50 Jahren. Phobischer Schwankschwindel Probleme in der Partnerschaft, Arbeitsplatzverlust, Seelenkummer – meist fängt der Schwindel in psychisch besonders belastenden Lebenssituationen an. Sehr häufig leiden Betroffene auch unter Angststörungen oder Depressionen.

Charakteristische Symptome sind attackenartige Anfälle von Schwankschwindel, Benommenheit und Gangunsicherheit, verbunden mit Angst. Das Dramatische: Betroffene entwickeln häufig eine ängstliche Erwartungshaltung vor der nächsten Attacke, was weitere Schwindelepisoden provoziert. Zur Behandlung haben sich verhaltenstherapeutische Maßnahmen bewährt, bei einigen Patienten sind auch Medikamente wie Antidepressiva hilfreich. Wichtig ist es, gemeinsam mit dem Psychotherapeuten nach den Auslösern der Schwindelattacken zu forschen, zugrundeliegende Konflikte zu lösen und so das körperliche und seelische Gleichgewicht wiederherzustellen.

Andere Schwindelursachen Ob zu niedriger Blutdruck oder Herz-Rhythmus-Störung, Polyneuropathie im Rahmen eines Diabetes mellitus, übermäßiger Alkoholkonsum oder Einnahme bestimmter Arzneimittel – Schwindel kann auch diese und noch zahlreiche andere Ursachen haben. Mitunter stellt der behandelnde Arzt beispielsweise fest, dass „nur“ eine neue Brille Schuld daran trägt. Allein die veränderte Wahrnehmung kann die Schwindelsymptomatik nämlich hervorrufen. Schwindel als Nebenwirkung Wichtig für den Beratungsalltag in der Apotheke: Zahlreiche Medikamente beeinflussen das Gleichgewichtssystem. Sie haben als unerwünschte Wirkung oft Benommenheitsschwindel, Unsicherheitsgefühle und Gleichgewichtsstörungen, mitunter auch verbunden mit Hörproblemen und Ohrgeräuschen.

Zu den Arzneimitteln, bei denen Schwindel gehäuft auftritt, zählen laut DEGAM-S3-Leitlinie „Akuter Schwindel in der Hausarztpraxis“ insbesondere Präparate mit Wirkung auf das zentrale Nervensystem und den Bewegungsapparat: Antiepileptika, Analgetika, Tranquilizer, Muskelrelaxanzien, Hypnotika, Antiemetika, Antidepressiva, Anticholinergika, Dopaminagonisten, Antiphlogistika, Lokalanästhetika, Präparate gegen Infektionen: Antibiotika, Tuberkulostatika, Antimykotika, Anthelminthika, Herz- und Gefäßmedikamente: Betarezeptorenblocker, Antihypertonika, Vasodilatatoren, Vasokonstriktoren, Präparate mit Wirkung auf Nieren und Blase: Diuretika, Spasmolytika, sonstige Mittel: Antiallergika, Röntgenkontrastmittel, Prostaglandine. Raten Sie Kunden, die Schwindel als Arzneimittelnebenwirkung befürchten, mit ihrem Arzt zu sprechen. Eventuell ist es möglich, dass der Mediziner andere Präparate verordnet. Weisen Sie im Beratungsgespräch aber auch darauf hin, dass verordnete Medikamente auf keinen Fall in Eigenregie abgesetzt werden dürfen.

Komplexer Schwindel Insbesondere bei älteren Menschen kommen mitunter viele Einflüsse zusammen, die in der Summe zu einem Schwindelgefühl mit Benommenheit und Gangunsicherheit führen. Die Kombination aus Faktoren wie nachlassender Sehfähigkeit, Hörstörung, schwacher Beinmuskulatur, leichter Polyneuropathie, leichten Durchblutungsstörungen im Gehirn sowie Einnahme verschiedener Medikamente kann Senioren stark beeinträchtigen. Betroffene Schwindelpatienten fühlen sich häufig insgesamt „wackelig auf den Beinen“. Diese Form von Schwindel wird auch als komplexer Schwindel bezeichnet, umgangssprachlich ist auch die Rede von „Schwindel im Alter“. Diese Diagnose kann allerdings nur dann gestellt werden, wenn andere Ursachen sicher ausgeschlossen sind.

Reizschwindel Nicht krankhaft, sondern ganz normal ist übrigens der sogenannte Reizschwindel, der etwa in großen Höhen, auf stürmischer See, im Kettenkarussell oder auf der Achterbahn auftritt. Er ist ein sinnvoller Schutzmechanismus, der das Gehirn auf potenzielle Gefahrensituationen hinweist. Rasch ist der Reizschwindel vergessen, wenn sich die Welt wieder im gemäßigten Tempo und in gewohnter Richtung dreht – und der Mensch wieder fest mit beiden Beinen auf dem Boden steht.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 07/19 ab Seite 14.

Andrea Neuen, Freie Journalistin

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