Historisches Tief bei Organspende erreicht

In Deutschland hatten lediglich 797 Menschen 2017 noch einen Organspendeausweis. © inf1n1ty / 123rf.com

Organspende | Deutschland

Etwa 10 000 Menschen warten derzeit in Deutschland auf ein Spenderorgan. Die Zahl, die dem Ganzen gegenübersteht, ist ernüchternd. 2017 hatten lediglich noch 797 Menschen einen Organspendeausweis. Ein Grund für den erheblichen Rückgang dürfte der Organspendeskandal von 2012 sein. Wie sieht es in anderen Ländern aus?

Seite 1/1 1 Minute 20. Januar 2018

Während also bei uns in Deutschland die Lage dramatisch ist, sieht es bei unseren europäischen Nachbarn in Spanien deutlich besser aus. Mit einer Zahl von 2183 Spendern 2017, sind die Spanier nach ihren eigenen Angaben weltweit Spitzenreiter und konnte zu 2016 noch einmal um acht Prozent zulegen. Das Gesundheitsministerium in Madrid veröffentlichte detailliertere Zahlen, nach denen insgesamt 5259 Transplantationen durchgeführt wurden. Am häufigsten die Niere mit 3269 und die Leber mit 1247 Transplantationen.

Die spanische Gesundheitsministerin Dolores Montserrat macht deutlich, dass ihr Land in diesem Bereich weltweit führend ist und das seit nunmehr 26 Jahren. Durch diese hohe Spendenbereitschaft konnte immer mehr Menschen das Leben gerettet werden.

Vergleicht man nun Spanien und Deutschland miteinander, ist zu erkennen, dass mit 46,9 Spendern pro eine Millionen Einwohner 2017 in Spanien die Zahl für Deutschland 2016 mit 10,4 pro eine Millionen Einwohner drastisch geringer ist. Es gilt nun neue Lösungsansätze zu finden, um auch die Spendebereitschaft in Deutschland wieder zu erhöhen.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

HISTORISCHES TIEF BEI ORGANSPENDE ERREICHT

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