Pflaster klebt auf Oberarm
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Mikronadeln | Innovation

IMPFEN PER PFLASTER

Wäre es nicht praktisch, sich einfach ein Pflaster gegen Grippe aus der Apotheke zu besorgen? Es aufzukleben und – schwupps – ist die Grippeimpfung fertig?

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Was klingt wie ein Aprilscherz, ist tatsächlich in Arbeit: Wie die Pharmazeutische Zeitung und auch die Medien „Spiegel online“ und „Die Welt“ berichten, haben US-Forscher eine Impfung im Pflasterformat entwickelt, mit der man sich zu Hause völlig schmerzfrei selbst impfen kann. Natürlich befindet sich die innovative Methode noch in der Testphase, aber die Ergebnisse sind bereits jetzt vielversprechend.

Und so funktioniert das Impf-Pflaster: Auf der der Haut zugewandten Oberfläche verbergen sich rund 100 Mikronadeln, die wiederum die verkapselten Antigene tragen. Klebt man das Pflaster nun stramm auf die Haut, dringen die Nadeln schmerzlos ein und setzen Hämagglutin als Antigen frei. Nach 20 Minuten hat das Pflaster seinen Wirkstoff abgegeben und es kann entfernt werden.

Die neue Darreichungsform wurde an 100 Probanden im Alter von 18 bis 49 Jahren getestet, die noch nicht gegen Grippe geimpft waren. Ein Teil von ihnen wurde per Spritze geimpft, und in dieser Gruppe traten auch am häufigste Schmerzen und Spannung an der Einstichstelle auf, wohingegen die Probanden mit dem Pflaster teilweise von Rötung und Juckreiz berichteten.

Sechs Monate später war kein Teilnehmer der Studie an Grippe erkrankt; das Impf-Pflaster zeigte sich also von der Wirksamkeit vergleichbar mit einer herkömmlichen Impfung. Nun müssen größere Studien die Ergebnisse bestätigen. Wirkstoffübertragung über die Haut gibt es bereits bei Nikotin-; Hormon- und Schmerzpflastern.

Alexandra Regner, PTA und Redaktion

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