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Lungenkrebs | Atem-Früherkennungstest

MIT HILFE DER GENETIK DEN KREBS FRÜHZEITIG ERKENNEN

Im Jahr 2015 starben laut statistischem Bundesamt 45 224 Menschen an Lungen- und Bronchialkrebs. Nach einem Früherkennungstest wird intensiv geforscht. Hessische Wissenschaftler haben nun einen Atemtest entwickelt, mit dem dies nicht länger Zukunftsmusik bleiben muss.

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Mittels Atemanalyse konnten Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts in Bad Nauheim bestimmte Erbgut-Moleküle identifizieren, die in erkranktem Lungengewebe vorkommen. Diese sogenannten RNA-Moleküle enthalten als Schlüsselmoleküle der Proteinbiosynthese alle relevanten Informationen der DNA. Durch den Lungenkrebs werden sie verändert und können durch eine bestimmte Methode aus der ausgeatmeten Luft isoliert werden. Bisher wurde der Atemtest erfolgreich an 138 bereits lungenkrebserkrankten Menschen getestet. Nun soll die Methode an verschiedenen Lungenzentren weiter validiert werden.

Die besondere Bedeutung dieses Atem-Frühtests liegt in der aktuellen Diagnose-Stellung. Der Krebs wird in seltenen Fällen im Frühstadium diagnostiziert, da es beschwerdefrei verläuft. Meist ist es eine Zufalls-Diagnose. Für Risiko-Gruppen, wie beispielsweise Raucher, existiert zurzeit nur die Möglichkeit eines regelmäßigen Screenings mit Hilfe der Computertomographie. Da es in der Vergangenheit allerdings zu vielen falschen Positiv-Befunden gekommen ist, rät die Deutsche Krebsgesellschaft davon ab.

Das Atemluft-Analyse-Verfahren kann die Lücke in der Diagnosestellung schließen, ist aber noch nicht marktreif. Parallel wird an Früherkennungs-Bluttests geforscht. Bis dahin bleibt Raucherentwöhnung die beste Empfehlung.

Farina Haase, Apothekerin/Redaktion

Quelle: Deutsche Gesundheitsnachrichten

 

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