Löffel taucht in Cappucchino
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Kaffeekonsum | Lebensverlängerung

GESUNDER GENUSS

Es wäre ja zu schön, um wahr zu sein: Verlängert Kaffeetrinken das Leben? Eine britische Studie legt das ernsthaft nahe. 16 Jahre lang sind in der Langzeitstudie EPIC (European Prospective Investigation into Cancer und Nutrition) die Daten von mehr als einer halben Million Menschen gesammelt worden.

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Das Ergebnis: Tranken Menschen mehr als einen halben Liter pro Tag, war die Wahrscheinlichkeit, innerhalb des Beobachtungszeitraumes zu sterben, bei den Männern um zwölf Prozent, bei den Frauen um sieben Prozent geringer. Hauptautor Marc Gunter wiegelte dennoch ab: „Aufgrund der Grenzen beobachtender Forschung sind wir noch nicht an einem Punkt, eine Empfehlung für mehr oder weniger Kaffeekonsum auszusprechen.“ Wissenschaftler haben es halt nicht gern, dass Studienergebnisse „sensationalisiert“ werden, doch es fällt auf: Eine wachsende Zahl von Untersuchungen belegt den positiven Einfluss von Kaffee auf die Gesundheit, ob es nun die schwindende Neigung zu Alzheimer oder zum Herzinfarkt betrifft. Und so unterschied sich dann das Sterberisiko bei Kreislauferkrankungen oder gastrointestinalen Krankheiten deutlich: Faktoren wie Ernährung und Rauchen hatten die Forscher bereits hinausgerechnet. Typisch Wissenschaftler, formuliert Gunter es so: Moderater Kaffeegenuss von etwa drei Tassen pro Tag sei nicht schädlich; er könne eventuell sogar gesundheitliche Vorteile haben. Zum Beispiel ein „günstigeres Leberfunktionsprofil und eine bessere Immunantwort“.

Bleibt herauszufinden, warum das so ist. Liegt es an bioaktiven Verbindungen im Kaffee? Die man isolieren und als Tablette verabreichen könnte? Oder sind Leute, die Lust auf Kaffee haben, aus irgendwelchen Gründen sowieso gesünder als der Rest? Bis die Wissenschaft das herausgefunden hat, wird noch viel Kaffee unsere Kehlen herabfließen.

Alexandra Regner, PTA/Redaktion

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