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Genderstudie | Ehe für alle

MÄNNLEIN ODER WEIBLEIN?

Gegner der „Ehe für alle“, die ab 1. Oktober in Kraft tritt und die in besonderer Weise das Adoptionsrecht betrifft, sagen gern, dass ein Kind Mutter UND Vater braucht, um seine sexuelle Identität zu erlangen. Eine Studie enthüllt nun: Das stimmt gar nicht!

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Die neue rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Paaren erlaubt die gemeinsame und gleichzeitige Adoption von Kindern. Gegner gleichgeschlechtlicher Ehen führen gern das Argument an, dass zu einer Familie auch deswegen Vater und Mutter gehören müssen, damit sie sich in Bezug auf die sexuelle Identität „gut“ entwickeln – sie sahen also den Jungen, der innerhalb einer schwulen Familie aufwuchs im Erwachsenenalter ebenfalls schwul werden.

Gender-Wissenschaftler vermuteten schon lange, dass es sich anders verhält: Die Befürchtung, dass Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften typische Geschlechterrollen verinnerlichen seien unbegründet. Eine US-amerikanische Studie zur Entwicklung von adoptierten Kindern lesbischer, schwuler und heterosexueller Paare untermauert diese Schlussfolgerung nun erneut.

Ein einfaches Ding sagt mehr über die sexuelle Orientierung aus als alles andere: Das Spielzeug, dass schon bei sehr kleinen Kindern bevorzugt wird, erlaubt eine treffsicherere Voraussage über die zukünftige Orientierung als der geschlechtliche Status der Eltern. Das ergaben Studien der University of Kentucky in Lexington. Studienleiterin Rachel Farr fasste zusammen: „Unsere Ergebnisse legen erneut nahe, dass die Entwicklung der Geschlechtsidentität bei adoptierten Kindern homosexueller Paare ähnlich verläuft wie bei denjenigen heterosexueller Paare. Sowohl ein männliches als auch ein weibliches Vorbild zuhause zu haben, scheint demnach nicht nötig zu sein, um sich geschlechtlich zu entwickeln. Umgekehrt steht ein klassisches Elternpaar auch einer nonkonformen Geschlechtsidentität nicht im Wege.“ Vielmehr spielten für das spätere Verhalten der Kinder biologische Faktoren und Sozialisationsprozesse eine Rolle, die von der Orientierung der Eltern unabhängig sind.

Quelle: bild der wissenschaft

Alexandra Regner, PTA/Redaktion

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