Fett-weg-Pflaster | Stoffwechselerkrankungen
EINMAL BRÄUNEN, BITTE!
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Den im Fettgewebe mengenmäßig größten Anteil stellen die weißen Fettzellen. Sie dienen vor allem als Fettspeicher, sekretieren stoffwechselaktive Substanzen und werden für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas verantwortlich gemacht. Aktive braune Fettzellen finden sich nur noch wenig im erwachsenen Körper. Wie kleine Öfen sind sie in der Lage überschüssige Lipide in Wärme umzuwandeln. Diesen Ansatzpunkt zur verstärkten Fettverbrennung nutzt man bereits, um mit Hilfe von Injektionen oder Tabletten weiße in braune Fettzellen umzuwandeln. Dies führt allerdings zu starken systemischen Nebenwirkungen.
Eine neue Applikationsform soll dies verhindern. Das Fett-weg-Pflaster besitzt auf seiner Oberfläche mikroskopisch kleine Nadeln, die den Wirkstoff schmerzfrei direkt in das Fettpolster abgeben. Das Medikament ist dabei in Nanopartikel eingeschlossen, die eine schleichende Freigabe ermöglichen.
Erste Erfolge zeigen sich im Tierversuch. Bei fettleibigen Mäusen konnte nach vierwöchiger Anwendung des Pflasters eine Fettreduktion um 20 Prozent festgestellt werden, ebenso wie deutlich niedrigere Blutzuckerwerte. Zusätzlich konnte eine Erhöhung des Anteils an braunen Fettzellen festgestellt werden. Eine lokale Bräunung des Fettgewebes hätte also nicht nur optische, sondern auch gesundheitliche Vorteile in Hinblick auf Diabetes und anderer Stoffwechselerkrankungen. Nach weiterer Entwicklungsarbeit sollen die ersten Tests an menschlichen Fettpölsterchen folgen.
Farina Haase, Volontärin
Quelle: www.wissenschaft.de