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Erlebnis- und Gewerkschaftstag | ADEXA

STRESSBEWÄLTIGUNG DURCH ACHTSAMKEIT

Rund einhundert Teilnehmer nahmen am 11. Juni in Dresden am sechsten ADEXA-Erlebnis- und Gewerkschaftstag teil. Die drei Fachvorträge standen unter dem Motto „Gesund und gelassen im Arbeitsalltag“. Außerdem lud DAZ-Herausgeber Peter Ditzel die Anwesenden zu einer Zeitreise in die Apothekenzukunft ein.

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In ihrer Begrüßung ging ADEXAs Erste Vorsitzende Barbara Stücken-Neusetzer auf die wirtschaftliche und insbesondere die pharmazeutische Tradition Dresdens ein. Außerdem warf sie einen Blick auf die jüngeren gesellschaftspolitischen Entwicklungen rund um die islam- und fremdenfeindliche Pegida-Bewegung. Als positives Beispiel für den Widerstand gegen dieses rechtspopulistische Gedankengut zitierte Stücken-Neusetzer von der offiziellen Website der Stadt: „Jeder, der einen Neustart in Dresden wagt, hat eine Chance verdient. Das gilt für jeden, der hier ist, und für jeden, der hier ankommt.“ Es sollte aber auch für jede andere Stadt in Deutschland gelten, so die Gewerkschaftsvorsitzende.

Neben den vier ADEXA-Ehrenmitgliedern Reinhild Berger, Gisa Haeger, Ulla Odendahl und Ina Zenker begrüßte Stücken-Neusetzer auch diverse junge Mitglieder, die seit einem ersten Treffen im Hamburg Anfang des Jahres im Kontakt untereinander und mit dem ADEXA-Team stehen.

Achtsamkeit ist mehr als ein Modebegriff
Achtsamkeit – das mag zunächst ein bisschen esoterisch klingen. Tatsächlich hat aber der US-amerikanische Mediziner Jon Kabat-Zinn 1979 an der Universität von Massachusetts ein entsprechendes Programm entwickelt und zunächst an chronischen Schmerzpatienten mit Erfolg erprobt. Mit Dipl.-Psych. Olaf Altner stellte ein ausgewiesener Kenner die Grundzüge der Mindfulness-Based Stress Reduction vor. Nach Kabat-Zinn gehören sieben Aspekte zur Achtsamkeit: Nicht-Bewerten, Geduld, Anfängergeist, Vertrauen, Nicht-Tun, Akzeptanz und Loslassen. Das bedeute aber nicht, dass man durch die Methode vor der Realität weglaufe oder Änderungsprozesse unterdrücke. Altner lud die Teilnehmer auch zu einer Übung ein, die man im Rahmen eines informellen Achtsamkeitstrainings im Alltag praktizieren könne.

Viel IT, aber nicht ohne Empathie
Im Anschluss zeigte Peter Ditzel, welche Trends und „Zukünfte“ auf die Apotheken und ihre Teams zukommen. Steigen wird in jedem Fall der Grad der Vernetzung durch IT-Anwendungen, auch wenn gerade mit dem E-Health-Gesetz der Sprung in die digitale Zukunft noch sehr holperig wirkt. Die Denkfabrik 2b AHEAD ThinkTank hat in einer Trendstudie für den Apothekerverband Nordrhein fünf Szenarien für die Apotheke 2026 skizziert, von denen sicher einige oder auch alle gleichzeitig Wirklichkeit werden könnten:

  • Vollapotheke im Jahr 2026
  • Integration der Apotheke in das MVZ
  • Die digital kompetente Apotheke
  • Die Pflegeapotheke
  • Apotheker als Gesundheitscoach

Neben diesen möglichen Spezialisierungen und der unaufhaltsamen Digitalisierung sieht Ditzel als wesentliche Stärke der Mitarbeiter die Empathie gegenüber den Apothekenkunden.

Schnuppern erlaubt
Tamara Schäfer nahm die Teilnehmer nach der Mittagspause mit auf einen Duftspaziergang durch die aromatherapeutische Hausapotheke: engagiert und von ansteckender Begeisterung für die Anwendungen in Wellness, Therapie und Pflege – mit kleinen Schlenkern zu Haustieren und Küche. „Düfte, die nicht natürlichen Ursprungs sind, haben keine heilsame Wirkung“, so die Referentin. Schäfer empfahl u. a. Orange als Einstiegsduft, Neroli als Notfallöl und Grapefruit zur Raucherentwöhnung. Neben den ätherischen Ölen sind auch die Hydrolate von z. B. Rose oder Pfefferminz interessant.

Phytos und Schüßler-Salze für die Nerven
Der Leiter der Dresdner Heilpraktikerschule Dietrich Mühlberg empfahl Heilpflanzen sowie die Schüßler-Salze Nr. 5 und Nr. 7, die sich in der Behandlung von stressbedingten Erkrankungen und in der Prävention bewährt haben. Im Gegensatz zu synthetischen Schlafmitteln sind die Auswirkungen pflanzlicher bzw. „biochemischer“ Präparate auf die Schlafqualität und -phasen deutlich günstiger, so die Erfahrung des Heilpraktikers. 
Quelle: ADEXA

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