Er kommt im Herbst in die Apotheke: Der rezeptfreie HIV-Schnelltest. © Gam1983 / iStock / Getty Images Plus

Bundesgesundheitsminister | Gesetzliche Vorgabe

HIV-SCHNELLTEST AB HERBST ERHÄLTLICH

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schafft Tatsachen: Ab Herbst sollen HIV-Selbsttests in den Apotheken frei verkäuflich und für jedermann zugänglich werden.

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Das berichtete die Funke-Mediengruppe heute Morgen unter Berufung auf das Ministerium. „Der HIV-Selbsttest ist ein Meilenstein im Kampf gegen Aids“, sagte Spahn. „Er kann auch jene erreichen, die sich sonst nicht testen lassen würden.“ Nach allgemeinen Schätzungen des Robert-Koch-Instituts leben etwa 12 700 Menschen mit HIV ohne es zu wissen. Insgesamt sind in der Bundesrepublik knapp 90 000 Menschen mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit AIDS infiziert.

In Österreich gibt es den rezeptfreien HIV-Selbsttest bereits, mit dem eine Infektion etwa zwölf Wochen nach einer Ansteckung festgestellt werden kann. Bei HIV ist vor allem eine frühe Diagnose wichtig: Je früher die Diagnose bekannt sei, desto früher könnten Betroffene behandelt werden, sagte Spahn. „Und andere haben bei Unsicherheit die Chance auf schnelle Gewissheit.“ Sylvia Urban, Vorstandsmitglied in der Deutschen AIDS-Hilfe, bemerkte dazu: „Von den 3700 HIV-Diagnosen im Jahr 2016 erfolgten 1100 erst, als bereits eine AIDS-Erkrankung oder ein schwerer Immundefekt aufgetreten war, also viel zu spät.“

Bislang dürfen HIV-Schnelltests in Deutschland nur an Ärzte, ambulante und stationäre Einrichtungen des Gesundheitswesens, an Blutspendedienste und Beratungseinrichtungen abgegeben werden. Um sie für den Heimgebrauch zugänglich zu machen, muss die Medizinprodukteabgabeverordnung durch eine gesetzliche Vorgabe geändert werden.

Alexandra Regner,
PTA/Redaktion

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung
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