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Beratung | Ernährung

KRANKHEITEN VORBEUGEN

Diabetes mellitus Typ2, Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Gicht und eine Reihe weiterer Erkrankungen haben eines gemeinsam: Sie lassen sich durch eine gezielte Ernährungsumstellung günstig beeinflussen.

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Familienmitglieder, Freunde oder Arbeitskollegen überschlagen sich oft mit widersprüchlichen Ernährungstipps, die bei diversen Erkrankungen Linderung versprechen. Viele Patienten fühlen sich jedoch durch die Fülle an Ratschlägen verunsichert. Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, empfiehlt Patienten, die ihre Ernährung umstellen wollen, eine kompetente Ernährungsberatung durch den Apotheker.

Unterversorgt durch falsche Ernährung
Von einer Ernährungsberatung profitiert ein breiter Patientenkreis: Zum einen sind es Krebspatienten, Schwangere oder Stillende, die auf einem erhöhten Nährstoffbedarf eingestellt werden müssen. Zum anderen gibt es ältere Menschen, die mangelernährt sind, ohne es zu ahnen. In diesen Fällen können schon einfache Verhaltensänderungen die Lebensqualität deutlich verbessern. Wer von Altersdiabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gicht betroffen ist, muss seine Lebensgewohnheiten meist grundlegend umstellen. Das fällt leichter, wenn Patienten einen kompetenten Ansprechpartner haben, der sie anleitet und motiviert.

Individuelles Programm aus der Apotheke
Vielerorts haben sich Apotheker zum Thema Ernährungsberatung weitergebildet. In der Regel führen Patient und Apotheker ein Erstgespräch, in dem die wichtigsten Informationen erfasst werden. Gewicht, Vorerkrankungen und warum der Patient die Beratung in Anspruch nehmen möchte, werden dann diskret im Beratungszimmer besprochen. Der Patient erhält auch eine genaue Berechnung seines individuellen Kalorienbedarfs. Dazu legen Patienten am besten ein Ernährungstagebuch an. Dieses kann für die Erhebung des tatsächlichen täglichen Kalorienverbrauchs genutzt werden und spiegelt die Essgewohnheiten genauestens wider. Wichtig ist, auch kleine Häppchen zwischendurch zu notieren, denn die summieren sich über den Tag. Auf dieser Basis erhalten Betroffene ein auf sie und ihre Bedürfnisse angepasstes Programm, das auch Hinweise für die körperliche Betätigung enthalten sollte. Da der Kalorienumsatz auch von der Muskelmasse abhängt, sind je nach Konstitution Sport und moderate Bewegung eine wichtige Unterstützung für einen gesunden Alltag.

Ernährungsumstellung kann Erfolge bringen
Ein Wechsel der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten lohnt auch, wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist. Beispielsweise ist bei Gicht eine purinarme Ernährung ratsam, um die Symptome zurückzudrängen. Purine kommen vor allem in Fleisch und Wurst gehäuft vor. Über die Maßen verzehrt können sie die Gicht verstärken. Auch bei verschiedenen Lebensmittelunverträglichkeiten bessert sich das Befinden des Patienten, wenn die auslösenden Nahrungsbestandteile vom Speiseplan gestrichen werden. Wer von Zöliakie betroffen ist, meidet am besten alle glutenhaltigen Lebensmittel. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Co. hat die so genannte Mittelmeerdiät nachweisbare Erfolge erzielt. Diät bedeutet hier aber nicht fasten: Frisches Obst, Gemüse und Knoblauch können Patienten reichlich verzehren. Dagegen sollten gesättigte und tierische Fette sowie rotes Fleisch Ausnahmen sein und oft gegen frischen Fisch und Olivenöl ausgetauscht werden. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, empfiehlt es sich, die mediterrane Ernährung dauerhaft in das Leben zu integrieren. Für mehr Vitalität und ein höheres Wohlbefinden im neuen Jahr planen auch viele Gesunde, ihre Ernährung umzustellen. Individuelle Beratung und Unterstützung für dieses Vorhaben erhalten Kranke wie Gesunde beim Apotheker.
Quelle: Landesapothekerkammer Hessen 

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