© Deutsches Bratwurstmuseum

Schon Mal Da Gewesen?

ES GEHT UM DIE WURST

Sie kommt gerne im Sommer auf den Grill und wird auch sonst von den Deutschen gern gegessen – die Bratwurst. Im 1. Deutschen Bratwurstmuseum dreht sich alles um Geschichten und Kurioses über die Thüringer Bratwurst.

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Wie kommt man auf die Idee, ein Bratwurstmuseum zu gründen? Eine Rechnung aus dem Jahr 1404 war ausschlaggebend. Peter Unger vom Thüringer Geschichtsverein Arnstadt entdeckte diese Rechnung des damaligen Jungfrauenklosters des Benediktinerordens. In dieser Rechnung war zu lesen, dass für eine Dame „czu bratwurstin“ ein Groschen zu bezahlen sei. Diese älteste Erwähnung der Thüringer Bratwurst können Besucher des Museums in den Räumlichkeiten begutachten. Das Original liegt in der Staatsbibliothek Rudolstadt.

Über 600 Jahre Geschichte Diese Entdeckung war geschichtsträchtig, konnte nämlich nun nachgewiesen werden, dass Franken nicht länger die Heimat der Bratwurst war. Diese Erwähnung in der Rechnung gab nun den Ausschlag für Betriebswirt Uwe Keith, Archivar Peter Unger, Gastwirt Thomas Mäuer und Holger Sichardt sowie Historiker Hartmut Fuhrmann einen Bratwurstverein zu gründen. 2006 war es dann soweit und das 1. Deutsche Bratwurstmuseum öffnete seine Pforten. Es ist das einzige Museum weltweit, dass sich ausschließlich dem Thema Bratwurst widmet. Hier dreht sich nun alles rund um den Mix aus Schweinefleisch, Salz, Pfeffer, Kümmel, Majoran und Knoblauch in einem Saitling. Die ständige Ausstellung informiert die Besucher auf rund 90 Quadratmetern über Geschichte, Tradition und kulturellen Stellenwert der Bratwurst im gesellschaftlichen Leben im Allgemeinen und der Thüringer Bratwurst im Besonderen. Zahlreiche Exponate dokumentieren alles Wissenswerte rund um die Bratwurst: vom Schwein, über die Schlachtung bis zu den Geräten und Maschinen zur Bratwurstherstellung reichen die Ausstellungsstücke. In der benachbarten Gaststätte kann man das Gesehene gleich bei einer echten Thüringer Bratwurst verdauen.

Spaß und Humor Die schematisch aufgebaute Ausstellung startet mit Wissenswertem zu Schweinerassen, geht weiter zu den Zünften im Mittelalter über die industrielle Herstellung bis hin zur Geschichte der Wurst in Kunst und Kultur. Der Hausvogel des Museums, der Bratwurststiebitz, steht für Spaß und Humor, der auch bei den Besuchern nicht zu kurz kommen soll. Das Schweinestammbuch steht für die Entwicklung vom Wildschwein zu den heutigen Hausschweinrassen. Neben Dokumenten, Gerätschaften wie Fleischwolf, Wurstspritze und Füllmaschine, gibt es auch einiges Kurioses, Anekdoten und Bilder zu sehen. Sogar auf einer Speisekarte in Thailand ist die deutsche Bratwurst zu finden. Wer die Bratwurst gerne einmal hautnah in einem 26 Meter großen begehbaren Modell erleben möchte, kann dies ebenfalls in Thüringen tun.

Auch Martin Luther mochte Bratwurst Nun noch eine kleine Anekdote zum Schluss. Der Reformator Martin Luther war wohl auch schon auf die Bratwurst gekommen. Er soll in Erfurt eine Bratwurst nicht bezahlt haben, woraufhin der Metzger eine Kreidetafel vor die Tür stellte, um das anzuprangern. Für Besucher, die nach dem Rundgang Appetit bekommen haben, gibt es gute Nachrichten, denn ein Grill mit Thüringer Bratwürsten ist immer in Betrieb. Wer dann noch Lust hat, sich Tipps bei der Zubereitung zu holen, kann spezielle Bratwurstseminare des Museums besuchen. 

KONTAKT
1. Deutsches Bratwurstmuseum Freunde der Thüringer Bratwurst e.V. Bratwurstweg 1 OT Holzhausen 99334 Amt Wachsenburg

Wie kommt man auf die Idee, ein Bratwurst- museum zu gründen? Eine Rechnung aus dem Jahr 1404 war ausschlaggebend. Peter Unger vom Thüringer Geschichtsverein Arnstadt entdeckte diese Rechnung des damaligen Jungfrauenklosters des Benediktinerordens. In dieser Rechnung war zu lesen, dass für eine Dame „czu bratwurs- tin“ ein Groschen zu bezahlen sei. Diese älteste Erwähnung der Thüringer Bratwurst können Besucher des Museums in den Räumlichkeiten begutachten. Das Original liegt in der Staatsbibliothek Rudolstadt.

Über 600 Jahre Geschichte Diese Entdeckung war geschichtsträchtig, konnte nämlich nun nachgewiesen wer- den, dass Franken nicht länger die Heimat der Bratwurst war. Diese Erwähnung in der Rechnung gab nun den Ausschlag für Betriebswirt Uwe Keith, Archivar Peter Unger, Gastwirt Thomas Mäuer und Holger Sichardt sowie Historiker Hartmut Fuhrmann einen Bratwurstverein zu gründen. 2006 war es dann soweit und das 1. Deutsche Bratwurstmuseum öffnete seine Pforten. Es ist das einzige Museum weltweit, dass sich ausschließlich dem Thema Bratwurst widmet. Hier dreht sich nun alles rund um den Mix aus Schweinefleisch, Salz, Pfeffer, Kümmel, Majoran und Knoblauch in einem Saitling. Die ständige Ausstellung informiert die Besucher auf rund 90 Quadratmetern über Geschichte, Tradition und kulturellen Stellenwert der Bratwurst im gesellschaftlichen Leben im Allgemeinen und der Thüringer Bratwurst im Besonderen. Zahlreiche Exponate dokumentieren alles Wissenswerte rund um die Bratwurst: vom Schwein, über die Schlachtung bis zu den Geräten und Maschinen zur Bratwurstherstellung reichen die Ausstellungsstücke. In der benachbarten Gaststätte kann man das Gesehene gleich bei einer echten Thüringer Bratwurst verdauen.

Spaß und Humor Die schematisch aufgebaute Ausstellung startet mit Wissenswertem zu Schweinerassen, geht weiter zu den Zünften im Mittelalter über die industrielle Herstellung bis hin zur Geschichte der Wurst in Kunst und Kultur. Der Haus- vogel des Museums, der Bratwurststiebitz, steht für Spaß und Humor, der auch bei den Besuchern nicht zu kurz kommen soll. Das Schweinestammbuch steht für die Entwicklung vom Wildschwein zu den heutigen Hausschweinrassen. Neben Dokumenten, Gerätschaften wie Fleischwolf, Wurst- spritze und Füllmaschine, gibt es auch einiges Kurioses, Anekdoten und Bilder zu sehen. Sogar auf einer Speisekarte in Thailand ist die deutsche Bratwurst zu finden. Wer die Bratwurst gerne einmal hautnah in einem 26 Meter großen begehbaren Modell erleben möchte, kann dies ebenfalls in Thüringen tun.

Auch Martin Luther mochte Bratwurst Nun noch eine kleine Anekdote zum Schluss. Der Reformator Martin Luther war wohl auch schon auf die Bratwurst gekommen. Er soll in Erfurt eine Bratwurst nicht bezahlt haben, woraufhin der Metzger eine Kreidetafel vor die Tür stellte, um das anzuprangern. Für Besucher, die nach dem Rundgang Appetit bekommen haben, gibt es gute Nachrichten, denn ein Grill mit Thüringer Bratwürsten ist immer in Betrieb. Wer dann noch Lust hat, sich Tipps bei der Zubereitung zu holen, kann spezielle Bratwurstseminare des Museums besuchen. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 06/17 ab Seite 89.

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