© Adrian Moser

Schon mal da gewesen?

ARCHE DER PFLANZEN

Auf rund zweieinhalb Hektaren Fläche versammeln sich im Botanischen Garten der Universität Bern über 5500 Pflanzenarten aus aller Welt. Betritt man den BOGA, rücken Stadt und Verkehr schnell in den Hintergrund.

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Science and pleasure“ hieß der Leitspruch zu Beginn der Entstehungsgeschichte der großen botanischen Gärten in Europa und Amerika. Es war der Zweiklang von Wissenschaft und Vergnügen, der bis heute die Philosophie vieler botanischer Gärten prägt. Gleichzeitig tragen botanische Gärten mit Erhaltungskulturen zur Bewahrung der biologischen Vielfalt bei.

Herzstück Alpinum und Steppenhaus Aus der vielfältigen Pflanzensammlung aus aller Welt sind zwei Bereiche des BOGA hervorzuheben: Das Alpinum und das Steppenhaus. Das Alpinum ermöglicht den Besuchenden in kurzer Zeit eine botanische Reise von den Pyrenäen über die Alpen, Karpaten und den Kaukasus bis zum Himalaya und den Rocky Mountains. Mit rund 1500 verschiedenen Arten ist es der artenreichste Bereich und Herzstück der Sammlung. Einen Besuch wert ist im Frühsommer auch das Steppenhaus. Wohl einzigartig in Europa ist die Sammlung an Zwiebelgewächsen, Kleinsträuchern und trockenheitsliebenden Gräsern, welche im rauen Steppenklima gedeihen können.

Vielfalt als Garant Der Heilpflanzengarten im BOGA ist ein Bijou: Er beherbergt eine beeindruckende Sammlung an Gift- und Heilpflanzen, angeordnet nach verschiedenen Wirkstoffen. Oft scheint es unbedeutend, ob dieses oder jenes Pflänzchen existiert. Doch auch scheinbar unwichtige Pflanzen können eine tragende Rolle im Ökosystem einnehmen. Eine Reihe von „Unkräutern“ wie beispielsweise Kamille, Spitzwegerich und Ackerschachtelhalm sind altbekannte und wichtige Heilpflanzen. Wildpflanzen sind Gen-Reservoirs, welche im Hinblick auf eine mögliche spätere (Medizinal-)Nutzung erhalten bleiben sollen. Botanische Gärten unterstützen mit Erhaltungskulturen die Wahrung biologischer Vielfalt und genetischer Ressourcen.

Im BOGA werden unter anderem Erhaltungskulturen des Kreuzblättrigen Enzian (Gentiana cruciata) und des Blutroten Knabenkrautes (Dactylorhiza cruenta) gezogen. Wo Vergnügen (pleasure) und Wissenschaft (science) sich begegnen, findet Lernen statt. Thematisch den Jahreszeiten angepasst, bietet der BOGA Angebote für Kinder: Geschichten hören, basteln, schnuppern, fühlen, beobachten und bewegen im Freien; mit allen Sinnen erfahren die Kinder viel über Leben und Wirken von Pflanzen. Auch Erwachsenen bietet der BOGA mit seinem vielfältigen Angebot an Führungen, Ausstellungen, Veranstaltungen und einem Saisoncafé ein attraktives Zusammenspiel von „Science and Pleasure“. Veranstaltungen im Botanischen Garten finden Interessierte unter www.botanischergarten.ch/agenda. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 07/17 auf Seite 144.

KONTAKT
Botanischer Garten der Universität Bern
Altenbergrain 21
CH-3013 Bern

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