Schwangere auf Sofa © michaeljung / iStock / Thinkstock
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Fit für die Beratung

ZAHNGESUNDHEIT IN DER SCHWANGERSCHAFT

Etwa 80 Prozent der Bevölkerung leiden von Zeit zu Zeit unter Zahnfleischentzündungen, die durch eine Vielzahl von Risikofaktoren begünstigt werden. Zu diesen zählt auch die Schwangerschaft.

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Was haben Zahngesundheit und Schwangerschaft miteinander zu tun? Tatsächlich viel mehr als den meisten Kundinnen bewusst ist: Durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft neigen werdende Mütter verstärkt zu Zahnfleischbluten. Über Entzündungen an Zahnfleisch (Gingivitis) oder Zahnhalteapparat (Parodontitis) gelangen die Mundbakterien ins Blut.

Das kann nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter haben, sondern auch auf die des ungeborenen Kindes. Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sollten daher frühzeitig ein besonderes Augenmerk auf ihre Zahngesundheit richten. PTA und Apotheker können sie dabei im Rahmen der Beratung unterstützen. Pro Jahr gibt es in Deutschland etwa 700.000 werdende Mütter.

Diese Apothekenkundinnen erkennt man – wenn äußerlich noch nichts zu sehen ist – vor allem daran, dass sie vermehrt nach Folsäure- und Vitamin- Präparaten sowie nach schwangerschaftstypischen Nahrungsergänzungsmitteln fragen. Doch, dass schwangere Frauen auch besonders auf ihre Mundgesundheit achten müssen, wissen die wenigsten. Entsprechend sollte die Beratung von Schwangeren gezielt auf die Möglichkeiten zum Schutz beziehungsweise zur Behandlung von Entzündungen des Zahnfleischs oder des Zahnhalteapparats eingehen.

Von der Zahnfleischentzündung bis hin zur Parodontitis: ein schleichender Prozess Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, fest und liegt eng am Zahn an. Bei einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) schwillt es an, beginnt leicht zu bluten und zieht sich vom Zahn zurück. Das ist nicht schmerzhaft, auch das Bluten wird von vielen nicht als Warnhinweis gewertet.

Wird nichts dagegen unternommen, können sich die Entzündungsprozesse auf den Zahnhalteapparat ausbreiten und über die direkte Verbindung zum Blutkreislauf in den gesamten Körper gelangen – auch in den Mutterleib.1 Die pathogenen Bakterien und Entzündungsbotenstoffe im Blut wirken sich negativ auf den Blutzuckerspiegel aus, sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und können eben auch eine Gefahr für das ungeborene Kind darstellen.

Plaque, ein Belag aus Bakterien, ist einer der Hauptauslöser für eine Gingivitis. Diese ist reversibel, das heißt, sie lässt sich mit guter Mundund Zahnzwischenraumhygiene, der richtigen Zahnpasta und einer zusätzlichen Mundspülung schnell wieder in den Griff bekommen. Wird die Plaque am Zahnfleischsaum nicht regelmäßig und gründlich entfernt, kann sich der Entzündungsprozess mit der Zeit auf den Zahnhalteapparat ausdehnen. Typische Anzeichen einer Parodontitis sind die Bildung von Zahnfleischtaschen.

Der fortschreitende Prozess führt zu Zahnfleischrückgang bis hin zu einem lokalen Abbau des Kieferknochens. Dieser Zustand ist nicht reversibel und kann auf Dauer zu Zahnverlust führen. Dennoch kann mit konsequenter Mundhygiene und einer zahnärztlichen Behandlung das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt werden. Selbst über lange Zeit gereiztes und entzündetes Zahnfleisch kann sich bei vollständiger Plaque-Entfernung regenerieren und auf Dauer gesund bleiben.

Schwanger schaf(f)t andere Rahmenbedingungen In der Schwangerschaft verändert sich der Hormonspiegel. Dadurch reagiert die körpereigene Abwehr sehr viel sensibler auf bakterielle Angriffe und schon eine geringe Plaque-Menge reicht aus, die Anfälligkeit für eine Gingivitis oder Parodontitis zu erhöhen. Durch die gesteigerte Progesteronkonzentration werden außerdem die Gefäße des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut erweitert und damit durchlässiger für die von den Plaque-Bakterien produzierten, giftigen Stoffwechselprodukte (Toxine).

Diese veranlassen das Immunsystem, eine verstärkte Entzündungsreaktion im Körper oder an Zahnfleisch und -halteapparat auszulösen. Das Risiko für eine Schwangerschaftsgingivitis ist also entsprechend hoch. Deutlich zu erkennen sind ihre Alarmsignale: gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch, Zahnfleischbluten und Mundgeruch. In diesem Fall ist eine gründliche, zugleich aber auch schonende Reinigung mit geeigneten Produkten zu empfehlen.

BEISPIEL FÜR EINEN GESPRÄCHSLEITFADEN

PTA: „Wussten Sie, dass durch die hormonelle Veränderung während der Schwangerschaft auch Ihr Zahnfleisch Unterstützung benötigt?“
Kundin: „Das klingt interessant, das wusste ich nicht.“
PTA: „Leiden Sie unter Zahnfleischbluten?“
Kundin: „Nein/gelegentlich.“ (Empfehlung: meridol® System)
Kundin: „Ja, öfter.“ (Empfehlung: meridol® PARODONT EXPERT System)

Prävention: Damit Zahnfleischprobleme erst gar nicht entstehen Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch sollten darauf achten, mit geeigneten Mundhygieneprodukten frühzeitig einer Gingivitis vorzubeugen. Um einen optimalen Schutz vor Zahnfleischentzündungen zu erhalten, sollte bei der täglichen Entfernung von Zahnbelag eine geeignete Zahnbürste (z. B. meridol® Zahnbürsten) sowie eine entsprechend effektive Zahnpasta und Mundspülung (z. B. meridol® System) verwendet werden.

Vorteil der kombinierten Anwendung von meridol® Zahnpasta und Mundspülung ist im Vergleich zu einer normalen Zahnpasta eine dreimal höhere Wirksamkeit bei Zahnfleischentzündungen2: Mit der klinisch geprüften 2-fach Wirkformel sorgen die beiden Produkte für einen sofortigen und lang anhaltenden antibakteriellen Effekt.

Dabei verteilen sich die aktiven Inhaltsstoffe umgehend im Mund, hemmen sofort und lang anhaltend die Bildung von bakterieller Plaque und erhalten – bei täglicher Anwendung – das natürliche Gleichgewicht der Mundflora. Die kombinierte Anwendung von Zahnpasta, Mundspülung und Zahnbürste fördert sogar nachweislich die Regeneration von gereiztem Zahnfleisch.

Erhaltung: Tägliche Mundpflege für Patienten mit Parodontitis Die meridol® Produktpalette ist systematisch aufeinander abgestimmt. So unterstützt das PARODONT EXPERT System, bestehend aus Zahnpasta, -bürste und der Zahnseide Special Floss die zahnärztliche Behandlung von Gingivitis und Parodontitis und schützt vor einem Wiederauftreten dieser Entzündungen.

Möglich wird das vor allem durch eine hohe Konzentration antibakterieller Wirkstoffe in der Zahnpasta: Zu diesen gehören unter anderem Zinn-Ionen und Aminfluorid, welche zusammen die Plaque-Bakterien bekämpfen – am Zahnfleischrand und auch bis tief in die Interdentalräume. Für eine gründliche Plaque- Entfernung im Zahnzwischenraum sorgt der Flauschfaden meridol® Special Floss und unterstützt dadurch zusätzlich die Regeneration von gereiztem Zahnfleisch.

Behandlung: Bei akuten ZahnfleischproblemenBei akuten Zahnfleischproblemen ist ein Zahnarztbesuch unumgänglich. Um kurzfristig die Keimzahl in der Mundhöhle zu reduzieren, empfiehlt sich die Kombination aus der extra sanften meridol® Spezialzahnbürste und einer antibakteriellen Mundspülung. Diese sollte unbedingt für Schwangere geeignet sein, das heißt auf ihre Wirksamkeit klinisch geprüft, gut verträglich und vor allem alkoholfrei.

Um einen langanhaltend therapeutischen Effekt der Behandlung nicht einzuschränken, sollte in diesem Zeitraum – etwa 14 Tage – auch hinsichtlich der Zahnpasta die richtige Wahl getroffen werden. Die meisten Zahnpasten enthalten anionische Tenside, welche die antibakterielle Wirkung von oralen Antiseptika einschränken können. Die meridol® Zahnpasta verzichtet gänzlich auf Tenside, Schäumer oder sonstige waschaktive Substanzen, da die enthaltenen Aminfluoride oberflächenaktiv sind und sich schnell und gezielt in der Mundhöhle – sowie bis tief in die Interdentalräume – verteilen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/17 ab Seite 52.

Zum Gewinnspiel geht's hier entlang.

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin

Quelle:
1 Deimling et a., DZZ 62 (03) 2007
2 Banach et al. (2007)

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