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EINE FARBIGE LAUNE DER NATUR

Jeder Mensch hat sie, doch viele wissen gar nicht, was das eigentlich ist. Ein Muttermal, lateinischen Naevus genannt, ist zunächst mal gar nichts Schlimmes. Gefährlich werden sie aber dann, wenn sie sich verändern.

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Zu erkennen sind Muttermale, die man auch als Leberflecken bezeichnet, daran, dass sie sich im Vergleich zur sie umgebenden Haut aus pigmentbildenden, also dunkleren Hautzellen zusammensetzen. Es sind also dunkle Flecken auf der Haut, die flach oder leicht erhaben sind und sich somit von der restlichen Haut deutlich unterscheiden. Sie können sehr klein, aber auch beliebig groß sein beziehungsweise im Laufe des Lebens größer werden.

Häufig verschwinden sie sogar. Jeder Mensch verfügt über einige Dutzend Muttermale, ohne die meisten überhaupt zu kennen. Schließlich untersucht man nicht ständig jeden Zentimeter seines Körpers nach Hautveränderungen ab. Muttermale sind in der Regel eine gutartige Veränderung der Haut. Achtsamkeit ist dennoch geboten, falls sich ein Muttermal im Laufe der Zeit verändert, also größer oder dunkler wird. Informieren Sie sich dazu näher auf SL01, Suche „Muttermale“.

Wie entstehen Muttermale? Bei fast allen Menschen ist es so, dass sich Leberflecken im Laufe des Lebens bilden. Es wird zwischen zwei unterschiedlichen Hauptformen entschieden: erworbene und angeborene Muttermale. SL02, Suche „Muttermal“, „Muttermal … Definition“, erklärt anschaulich, worin die Unterschiede liegen und welche Unterformen es gibt. Als Ursache für die Entstehung von Muttermalen kommen mehrere Faktoren zum Tragen. Die angeborenen, sogenannten kongenitalen Flecken sind meist in einer familiären Veranlagung begründet und bereits bei der Geburt vorhanden, wobei die genauen Ursachen noch nicht endgültig geklärt sind.

Erworbene Leberflecken können sich durch hormonelle Einflüsse wie Pubertät und Schwangerschaft, Lichteinwirkung, ein verändertes Immunsystem oder besondere Therapien, wie eine Chemotherapie, entwickeln. Die bereits erwähnten pigmentbildenden Zellen – dies sind Melanozyten und Naevuszellen – häufen sich an und vermehren sich. Sie werden als aktiver Pigmentzellnaevus oder Junktionsnaevus bezeichnet. SL03, Suche „Junktionsnaevus“, bietet zahlreiche Definitionen und Suchoptionen für weitere Formen des Naevus. Diese Fehlbildungen der Haut werden auch als „Hamartome“ bezeichnet, was SL04, Suche „Naevus“, „Naevus D22.L“, beschreibt.

Gibt es gefährliche Muttermale? Für gewöhnlich sind Naevi nicht gefährlich. Es kann im Laufe der Zeit allerdings zu Veränderungen einzelner Flecken kommen. Mittlerweile ist jedem bekannt, dass zu viel Sonneneinwirkung zu Hautkrebs führen kann. Hat eine Person zahlreiche Muttermale, ist die Gefahr besonders groß, an schwarzem Hautkrebs, dem malignen Melanom, zu erkranken. Natürlich ist es schwer, selber zu erkennen, ob es sich bei dem einen oder anderen Fleck um einen bösartig veränderten Leberfleck handelt.

SL05, „Haut“, „Patienteninformationen“, „Muttermale …“, „Hautmale (Nävi), beschäftigt sich eingehend mit dem Thema bösartiger Naevi und stellt anschauliches Bildmaterial vor, das aber ein regelmäßiges Hautscreening beim Dermatologen nicht ersetzen kann. Ein Link zum Onko Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft, SL06, Suche „Malignes Melanom“, ergänzt die Informationen.

Was tun, wenn es gefährlich wird? Wenn ein Melanom frühzeitig erkannt und behandelt wird, hat der Betroffene gute Aussichten auf Heilung. Es gibt allerdings keine hundertprozentige Sicherheit, da man nie sagen kann, ob der Krebs bereits im Körper gestreut hat. SL07, „Nävus?“, „Nävi allgemein“, „Kann ein Melanom geheilt werden?“, beschäftigt sich mit diesem Thema. Die Seite hält überdies eine umfangreiche Material- und Informationsvielfalt zum Thema Muttermale bereit. Sehr anschaulich bebildert, präsentiert sich SL08. Anhand zahlreicher unterschiedlicher Bilder von Hauterkrankungen werden verschiedene Pigmentveränderungen dargestellt.

Bei vielen Betroffenen treten sogenannte dysplastische Naevi auf. Diese atypischen Muttermale ähneln einem Melanom, sind aber noch gutartig. Dennoch stellen sie ein deutlich erhöhtes Risiko dar. Sie als Laie zu erkennen ist schwierig. SL09, „Other languages“, deutsche Fahne, „Dysplastische Nävi“, führt die unterschiedlichen Aspekte verschiedener Muttermale aus und gibt anhand von Abbildungen Hinweise auf die Erkennungskriterien.

Wie kann man vorbeugen? Leberflecken sollten im Auge behalten werden. Unbemerkte Veränderungen könnten sonst irgendwann zu bösen Überraschungen ausarten. Dabei ist auf versteckte Hautstellen wie Zehenzwischenräume und behaarte Hautpartien zu achten. Da ein gefährlicher Leberfleck je nach Melanomtyp seine Größe, Farbe und Form verändert, ist es schwierig, allgemeine Tipps zu geben. Die ABCD-Regel, SL10, Suche „ABCD-Hauttest“, gilt jedoch in jedem Fall: A steht für Asymmetrie, B für Begrenzung, C für Colour (Farbe) und D für Durchmesser. Diese Kriterien sollten bei der Muttermalbeobachtung in Anwendung kommen. Der Gang zum Arzt ist dennoch unverzichtbar.

Muttermal entfernen oder nicht? Diese Entscheidung trifft normalerweise der Arzt. Rein kosmetische Aspekte führen nicht zwingend zu einer Entfernung des Muttermals, es sei denn, es befindet sich an exponierter Stelle wie dem Gesicht oder in Bereichen, die durch Kleidungsstücke wie BH-Träger oder Hosenbund besonders beansprucht werden.

Für eine Entfernung spielt in erster Linie die Entartungsgefahr eine ausschlaggebende Rolle. Infrage kommen je nach Muttermalart und -tiefe die operative oder die Lasermethode. Informieren Sie sich dazu unter SL11, „Fachrichtungen“, „Dermatologie“, Suche „Muttermal entfernen“. Keine Frage: Muttermale stören das ästhetische Empfinden. Wenn man sich jedoch überlegt, dass sie meistens ungefährlich sind, kann man sie auch als sehr persönliche körperliche Merkmale einstufen. Und schon sind sie etwas Besonderes.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/17 ab Seite 130.

Wolfram Glatzel, Redakteur und Autor/ Ursula Tschorn, Apothekerin

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