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Haut

ADIEU ROTBÄCKCHEN

Sie tut zwar nicht weh, ist aber gerade im Gesicht sehr störend – die Couperose. Dagegen helfen spezielle Produkte aus dem Apothekensortiment.

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Mit über sieben Millionen Erkrankten hier zu Lande ist sie keine Seltenheit. Trotzdem wissen Betroffene meistens nicht, was dagegen hilft und wie sie Couperose in den Griff bekommen. Manche haben rote Wangen wie Rotbäckchen, andere gerötete Stellen rund um Nase oder Stirn – und das seit geraumer Zeit.

Im Frühstadium wird es meist nicht bewusst wahrgenommen. Im Grunde ist es auch keine schmerzhafte Erkrankung, die dem Körper schadet. Es handelt sich eher um ein kosmetisches Problem. Doch ähnlich wie bei Hyperpigmentierungen wünschen sich gerade Frauen Abhilfe. Insbesondere das reichhaltige Angebot an besonders hautverträglicher Apothekenkosmetik und speziellen Wirkstoffen gegen Rötungen macht es Ihnen leichter, Kunden für das Thema zu sensibilisieren und individuell zu beraten.

ein unlösbares Problem? Was manchmal aussieht wie fröhlich rote Wangen bei Kindern, kann sich bei Erwachsenen zum störenden Dauerzustand entwickeln. Im Frühstadium erholt sich die Haut nach einer Weile, Rötungen verschwinden. Im späteren Stadium bleibt es bei rötlicher Haut, insbesondere wenn sie Reizen, wie starken Temperaturschwankungen, Alkohol, scharfem Essen, Nikotin, Sonne oder Stress ausgesetzt ist. Ebenso können genetische Veranlagung oder Bluthochdruck Grund des roten Übels sein. Diskutiert wird zudem, ob Übergewicht und Schwangerschaft mögliche Ursachen sind.

Couperose zeigt sich meistens ab dem dreißigsten Lebensjahr und dann gehäuft bei Frauen. Doch auch Männer sind betroffen, insbesondere wenn die Haut mit den genannten Reizen regelmäßig konfrontiert wird. Doch Männer empfinden ihr rotes Gesicht seltener als störend, im Vergleich zu Frauen. Was passiert, dass auf einmal rote Äderchen sichtbar werden? Voraus geht häufig ein schwaches Bindegewebe. Physisch verursacht eine Erweiterung der nahe an der Hautoberfläche gelegenen Blutgefäße die Veränderungen.

Damit einher geht eine erhöhte Ausschüttung des hauteigenen, antimikrobiellen Polypeptids Cathelicidin. Dieses bewirkt Entzündungsreaktionen, eine Erweiterung der Gefäßwände sowie intensive Rötungen und sichtbar rote Äderchen. Gesellen sich dann die genannten Reize dazu, blüht das Gesicht regelrecht auf. Deshalb ist es sinnvoll, vermeidbare Faktoren zu lassen. Sauna, Dampfbad, Solarium und Sonnenbäder in praller Sonne fördern Couperose. Ebenso wie alkoholhaltige Gesichtswasser und Kosmetik.

Zu fettreich sollten Pflegeprodukte nicht sein und möglichst ohne Silikone und Mineralöle. Sie bilden praktisch eine Isolierschicht auf der Haut und tragen dazu bei, dass sie sich unnötig erhitzt, was wiederum die Erweiterung der roten Äderchen aktiviert. Gesichtspeelings sollten nicht auf betroffenen Stellen zum Einsatz kommen, auch das fördert Couperose. Im Trend liegen mechanische oder elektrische Gesichtsreinigungsbürsten, die zur täglichen Reinigung konzipiert sind. Fragen Sie Ihre Kundin, ob sie damit arbeitet. Bürsten, Rubbeln und Massieren ist kontraproduktiv und verschlechtert das Hautbild bei Rötungsneigung.

Auch wenn spezielle Couperosepflegeprodukte angewandt werden, sollten die mechanischen Maßnahmen nicht zum Einsatz kommen. Cremes und Seren mit Zinnkraut, Rosskastanie, Calendula, Mäusedornextrakt, Nachtkerzenöl, Arnika oder Selen haben sich als probate Mittel bewährt. Viele Apothekenprodukte sind zudem mit Thermal- oder Quellwasser angereichert. Sie spenden Feuchtigkeit und fetten nicht. Zeigen sich rote Stellen nur partiell, kann ein Serum Abhilfe schaffen. Mindestens einmal täglich morgens oder abends auf die betroffenen Stellen, unter der Pflegecreme, auftragen.

Tages- und Nachtpflege bei zu Rötungen neigender Haut am besten regelmäßig anwenden, auch wenn sich das Hautbild verbessert hat. In punkto Make-up lässt sich kaschieren: entweder mittels grünem Abdeckstift oder - Fluid sowie BB-Cream speziell für gerötete Haut. Wird das Hautbild auch nach regelmäßiger Anwendung passender Pflegeprodukte nicht deutlich besser, kann eine Laserbehandlung beim Dermatologen in Frage kommen. Meistens sind mehrere Sitzungen nötig, bis sich ein sichtbarer Erfolg einstellt.

Der Laser sorgt während der Behandlung entweder dafür, dass die feinen Äderchen verschlossen werden oder platzen. Dazu ist ein Informationsgespräch beim Dermatologen sinnvoll. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass sie vom Patienten selbst gezahlt werden muss. Denn Couperose ist – wie beschrieben – ein kosmetischer Makel und kein gesundheitlich bedrohliches Problem.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/13 ab Seite 78.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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