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Die richtige Pflege bei Akne
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Was tun gegen Pickel und Co.?

Akne ist rund um den Globus die häufigste Hauterkrankung und betrifft nicht nur Heranwachsende. Mit der passenden Pflegestrategie können Sie Ihren Kunden helfen, ihre Hautprobleme dauerhaft zu lösen.

8 Minuten

Veröffentlichung der Teilnahmebescheinigung:
01. Oktober 2021

Überall im Gesicht sprießen sie, diese unschönen Pickel und Mitesser, und hier und da lassen sich sogar erhabene, gerötete Pusteln entdecken. Dieses Szenario zeigt sich vor allem Teenagern beim Blick in den Spiegel: 95 Prozent der Jugendlichen sind davon betroffen.1 Doch auch viele Erwachsene kennen dieses überaus belastende Hautproblem: So leidet etwa jede vierte Frau zwischen 25 und 40 Jahren darunter.

In mehr als der Hälfte der Fälle handelt es sich um die sogenannte physiologische oder leichte Akne. Sie ist mit freiverkäuflichen Präparaten aus der Apotheke gut zu beherrschen. Bei der selteneren schwereren Verlaufsform, der sogenannten klinischen Akne, ist dagegen eine medikamentöse Behandlung durch einen Dermatologen erforderlich.  

Pubertäre Akne und Spätakne
Neben verschiedenen Schweregraden lassen sich symptomatisch auch verschiedene Zeitpunkte des Auftretens unterscheiden. Die pubertäre Akne zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr ist geprägt durch fettige Haut und Entzündungen, die sich hauptsächlich an Stirn, Nase und Kinn, teils auch an Brust und Dekolleté befinden. Sie dauert in der Regel über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren an.

Bei der Spätakne, die ab einem Alter von 25 Jahren auftritt, ist die Haut hingegen überwiegend trocken und hat lediglich in der sogenannten T-Zone – also an Stirn, Nase und Kinn – einen erhöhten Fettgehalt. Diese Akne tritt durch vergrößerte Hautporen, dunkle Pickelmale und Narben, hauptsächlich an Wangen, Kiefer und in der perioralen Region in Erscheinung.

Akne ist nicht gleich Akne
Die so häufige Hauterkrankung tritt in sehr unterschiedlichen Formen auf. Bereits bei der Acne vulgaris gibt es wie dargestellt verschiedene Ausprägungen. Daneben kennt die Medizin noch eine ganze Reihe andere Akne-Formen. So beispielweise die Acne neonatorum bei Neugeborenen oder die Acne medicamentosa, die durch Medikamente wie unter anderem Cortisonpräparate hervorgerufen wird.

Das Quartett der Ursachen
Einerlei welche Form von Akne vorliegt, lässt sie sich auf vier verschiedene Faktoren zurückführen: vermehrter Talgfluss durch Überfunktion der Talgdrüsen, Verhornung der Ausfuhrkanäle der Talgdrüsen, Überbesiedlung mit Bakterien und Entzündungsreaktionen.

Im Zuge der hormonellen Veränderungen in der Pubertät werden vermehrt männliche Geschlechtshormone, Androgene sowie mehr vom Wachstumsfaktor Somatotropin gebildet. Das regt die Talgdrüsen zur übermäßigen Produktion von Talg an.

Ein solcher Überschuss fließt normalerweise ungehindert über die Ausfuhrkanäle der Taldrüsen ab. Bedingt durch den erhöhten Androgenspiegel bilden die Zellen, welche die Talgdrüsenkanäle auskleiden, jedoch vermehrt Hornmaterial. Dieses lagert sich ab und verstopft schließlich die Kanäle. Der überschüssige Talg kann nicht mehr abfließen, dadurch bilden sich Vorstufen von Mitessern, sogenannte Mikrokomedonen. Sie sind mit dem bloßen Auge nicht auf der Haut zu erkennen.

Die hormonell ausgelöste Überaktivität der Talgdrüsen bietet dem Hautbakterium Cutibacterium acnes perfekte Wachstumsbedingungen. Der ansonsten unauffällige hauteigene Einzeller kann sich nun stark vermehren und zu Entzündungen am Talgdrüsenapparat führen. Das leistet der Entstehung von Pickeln, Mitessern und Pusteln weiteren Vorschub.

Abgesehen von den genannten hormonellen Auslösern können auch Stress und genetische Faktoren die Ursache für Akne sein. Die These, dass bestimmte Nahrungsmittel wie vor allem Schokolade und Milchprodukte den Hautzustand beeinträchtigen und so die Entstehung von Akne fördern, lässt sich wissenschaftlich nicht belegen. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über einen möglichen Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Hautkrankheit.

Das gilt übrigens auch für die Vermutung, mangelhafte Hygiene und Hautpflege seien mitverantwortlich oder gar auslösend. Nichts desto trotz wird diese falsche Sichtweise leider durchaus (noch) vertreten. Dies kann den ohnehin hohen Leidensdruck der Betroffenen weiter verstärken: Mit schlechtem Gewissen geben sie sich mitunter selbst die Schuld am Aussehen ihrer Haut.

Oftmals starke seelische Belastung
Das erhöht zusätzlich den Leidensdruck, der unabhängig vom Alter bei den meisten der Betroffenen ohnehin mehr oder minder stark ausgeprägt ist. Denn die unschönen Hautveränderungen und mitunter hartnäckigen Narben werden verständlicherweise in der Regel als kosmetisch sehr störend empfunden. Das kann das persönliche Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen. Vor allem bei Jugendlichen ist das oft der Fall, die sich mit der Pubertät in einem ohnehin schwierigen Lebensabschnitt befinden.

Akne kann sensibel machen
Dass und wie sehr Akne auf der Seele lasten kann, sollten Sie auch als PTA stets berücksichtigen. Bringen Sie deshalb den davon betroffenen Kunden viel Sensibilität im Beratungsgespräch entgegen. Zeigen Sie Verständnis für das Leiden unter dem eigenen Aussehen und vermitteln Sie den Betroffenen, dass es sich hier keineswegs um eine optische Bagatelle handelt. Es ist eine behandlungsbedürftige Hauterkrankung, die sich allerdings mit adäquaten Maßnahmen erfolgreich in den Griff bekommen lässt.

Auch vermeintlich banale alltägliche Tipps wie etwa die Benutzung von stark abdeckendem Make-up oder das Tragen einer Frisur mit Pony werden bei Akne meist als wertvolle und hilfreiche Anregungen empfunden.

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