Heuschnupfen
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Das blüht uns bei Heuschnupfen: Symptome und Medikamente

Fast jede*r vierte Erwachsene leidet hierzulande unter Heuschnupfen. Tendenz: steigend. Mit viel Pech leiden Betroffene nicht nur ein paar Wochen, sondern von Februar bis Oktober unter tränenden Augen, laufender Nase und trockenem Husten. Das können Sie empfehlen.

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Antwort C ist natürlich Humbug,

das Gegenteil ist der Fall: Cortison-Nasensprays sollten regelmäßig über den gesamten Beschwerdezeitraum angewendet werden und entfalten ihre volle Wirksamkeit erst nach einigen Tagen.


Hyposensibilisierung: Mehr Toleranz im Immunsystem

Ziel der Hyposensibilisierung oder spezifischen Immuntherapie (SIT) ist es, dem Immunsystem wieder klarzumachen, dass das zum Allergen gewordene Protein aus der Umwelt eigentlich harmlos ist. Es soll das Allergen im Körper tolerieren. Eine Hyposensibilisierung führt nicht zur Heilung eines Heuschnupfens, vielmehr zu einer kleinen Umprogrammierung im Immunsystem.

Gelangt das Allergen nach einer erfolgreichen Hyposensibilisierung in den Körper, produziert es statt IgE- nun erst einmal IgG-Antikörper. Diese Antikörper treten normalerweise dann auf den Plan, wenn Krankheitserreger in den Körper gelangen. In diesem Fall fangen IgG-Antikörper das Allergen ab und markieren es zur Beseitigung durch das Immunsystem, bevor es zur Bildung von IgE-Antikörpern mit Histamin-Freisetzung kommt. Das restliche Immunsystem bleibt von der Behandlung unberührt.

❓ Für wen ist eine Hyposensibilisierung geeignet?

Für alle Menschen mit IgE-vermittelten allergischen Reaktionen. Die besten Erfolgschancen gibt es bei Heuschnupfen oder Hausstaubmilbenallergie.

❓ Wie läuft eine Hyposensibilisierung ab?

Das Allergen wird von ärztlichem Personal in verdünnter und chemisch leicht abgewandelter Form unter die Haut gespritzt. Die Dosis wird Schritt für Schritt angehoben. Nach der Verabreichung müssen Betroffene etwa 30 Minuten ärztlich überwacht werden, sollte es zu einer starken allergischen Reaktion kommen (Schockreaktion). Doch die meisten vertragen die Therapie gut, schwere allergische Reaktionen sind selten. Für sensible Menschen oder Kinder gibt es alternativ Tabletten oder Lösungen, die unter der Zunge verabreicht werden (Sublingualtherapie) oder ein Pulver zum Schlucken (Oraltherapie).

❓ Präparate zur Hyposensibilisierung?

Gegen gängige Allergene wie Pollen von Birke, Hasel und Erle oder Hausstaubmilben existieren Mischungen, die als Fertigarzneimittel zugelassen sind. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Individualrezepturen anzufertigen.

❓ Wann mit einer Hyposensibilisierung beginnen?

Die Behandlung sollte in der beschwerdefreien Zeit stattfinden, bei Pollenallergikern startet man meistens im Herbst. Die besten Ergebnisse erzielt eine Hyposensibilisierung, wenn sie zeitnah nach der Diagnosestellung erfolgt.

❓ Wie lange bis zum spürbaren Erfolg einer Hyposensibilisierung?

Leitlinien empfehlen eine Hyposensibilisierung über drei Jahre hinweg durchzuführen. In bestimmten Fällen bieten sich auch Kurzzeittherapien über wenige Wochen hinweg an oder sogenannte Cluster-Immuntherapien, die nur eine Woche benötigen. Studien belegen prinzipiell die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung. Wann sich jedoch welche Erfolge einstellen, ist von vielen Faktoren abhängig, generelle Aussagen lassen sich dazu nicht treffen.  


Frage: Welche immunologischen Vorgänge laufen bei einer Hyposensibilisierung ab?

A. Die Hyposensibilisierung wirkt wie eine Impfung, sodass nur noch bestimmte IgE-Antikörper als Reaktion auf einen Allergenkontakt freigesetzt werden (Gedächtnis-IgE).
B. Die Immunzellen werden durch eine Hyposensibilisierung umprogrammiert, sodass kein Cortisol mehr ausgeschüttet wird.
C. Bei Allergenkontakt werden zunächst Antikörper vom Typ IgG ausgeschüttet, die die Allergene abfangen, sodass weniger IgE ausgeschüttet wird.

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