Alkohol: Rausch mit Konsequenzen
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- 1Lernziele
- 2Mythen & Fakten rund um Alkohol
- 3Chemie & Abbau im Körper
- 4Schäden im Körper
- 5Alkoholismus & Alkoholsucht
- 6Alkohol & Krankheiten
- 7Abschlussfragen
01. November 2025
Alkohol und Menschen
Die Menschheitsgeschichte wird schon lange von Alkohol begleitet. Forschende gehen davon aus, dass bereits unsere steinzeitlichen Vorfahren vor etwa 10000 Jahren vergorene Lebensmittel bewusst für einen Rausch konsumierten. Erste mit Hefepilzen fermentierte Getränke aus Reis oder Weizen soll es schon vor 9000 Jahren in China gegeben haben.
Im Mittelalter war Alkohol bereits so etabliert, dass er zum täglichen Durstlöscher wurde. Wasser war zu dieser Zeit meist verunreinigt oder ungenießbar, mit Alkohol wurde es sauber. Alkohol galt teilweise als so wertvoll, dass er als Tauschmittel oder Bezahlung eingesetzt wurde – oder wie Marc Uwe Kling in „Neues vom Känguru“ schreibt: „Die einzig stabile Währung ist alkoholische Gärung.“
Vergleichsweise spät verstand man, dass Alkohol krank machen kann. Erst Ende des 19. Jahrhunderts definierte der schwedische Arzt Magnus Huss Alkoholismus als Krankheit, wobei er zwischen akutem Alkoholismus (Alkoholvergiftung) und chronischem Alkoholismus (Alkoholkrankheit, Alkoholabhängigkeit) unterschied. Die WHO (World Health Organisation) definierte Alkoholismus 1952 als Krankheit. Doch erst weitere 16 Jahre später erkannte auch das Bundessozialgericht Alkoholismus offiziell als Krankheit an. Seitdem werden die Behandlungskosten dieser Krankheit von den Krankenkassen in Deutschland erstattet.
Diese Mythen rund um Alkohol halten sich trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen bis heute
Bier auf Wein, das lass sein. Wein auf Bier, das rat` ich dir.
Das ist Quatsch. Es kommt auf die Gesamtmenge Alkohol und nicht die Reihenfolge an.
Kaffee macht nüchtern.
Nein, das Coffein im Kaffee macht höchstens wach. Lediglich die Zeit, die der Körper für den Alkoholabbau braucht, macht nüchtern.
Ein Schnaps wärmt von innen.
Durch Ethanol weiten sich die Gefäße, weshalb sich kurzzeitig ein Wärmegefühl einstellt. Aber eigentlich nimmt der Wärmeverlust über die Haut durch die weiten Blutgefäße sogar zu. Durch Alkohol nimmt außerdem die Risikobereitschaft zu und das Kälteempfinden ab, sodass die Gefahr besteht, auszukühlen.
Ein Glas Wein oder Sekt in der Schwangerschaft schadet nicht.
Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Es gibt jedoch keine Menge Alkohol, die in der Schwangerschaft als unbedenklich gilt. Jeder Schluck kann Schäden am Fötus hervorrufen.