WIPIG | Präventionskonzepte

10-JÄHRIGES JUBILÄUM

Das WIPIG - Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen wird am 13. Juli 2017 zehn Jahre alt. Es wurde vom Vorstand der Bayerischen Landesapothekerkammer mit dem Ziel gegründet, den Präventionsgedanken in Gesellschaft und Politik zu fördern sowie neue Präventionskonzepte zu entwickeln.

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Apothekerin Cynthia Milz, Sprecherin des Institutsdirektoriums: „Ich freue mich sehr heute den zehnten Jahrestag des WIPIG zu feiern. Wir haben viel erreicht seit 2007: so konnten wir unter anderem Präventionskonzepte zum Thema Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln und erfolgreich umsetzen. Daneben haben wir Vortragsreihen ausgearbeitet, die allen Apothekern bundesweit zur Verfügung stehen. Unsere Projekte „Die Apotheke im Netzwerk Demenz“, „Apotheke und Schule“ sowie das „WIPIG-Netzwerk Ernährung“ sind wahre Erfolgsgeschichten. Durch unsere Arbeit haben wir uns weit über Bayern hinaus als wichtiger Partner im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung etabliert und ein gut funktionierendes Netzwerk mit unseren zahlreichen Kooperationspartnern aufgebaut.“

Das aktuell wichtigste Projekt des WIPIG „GLICEMIA 2.0“ steht unter dem Motto „Vorbeugen statt zurücklehnen – gemeinsam aktiv in die Zukunft“ und widmet sich der Prävention von Typ-2-Diabetes. Dr. Helmut Schlager, Geschäftsführer WIPIG: „Bei GLICEMIA 2.0 handelt es sich um eine randomisierte, kontrollierte Studie, die von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, in enger Kooperation mit dem WIPIG geplant und im Zeitraum von 2017 bis 2018 durchgeführt wird. Ziel ist es, ein strukturiertes Programm zur Sekundär- und Tertiärprävention von Typ-2-Diabetikern zu entwickeln, um bei Neuerkrankungen die Chronifizierung und bei bereits manifestierter Erkrankung Folgeschäden, wie Neuro- und Nephropathien, aber auch kardiovaskuläre Komplikationen zu verhindern. Die Ergebnisse sollen insbesondere dazu dienen, den Apotheken anschließend ein Programm für eine flächendeckende Umsetzung zur Verfügung zu stellen. Damit werden die Beratung und das Wissen von Apothekern besser in die Präventionsbetreuung von Diabetes-Patienten integriert und der Patient optimal vor Ort betreut.“

Cynthia Milz bedauert, dass die Politik dieser Entwicklung nach wie vor hinterherhinkt: „Wir Apotheker können noch mehr tun, wenn die Rahmenbedingungen für Präventionsleistungen der Apotheken endlich besser werden. Dafür brauchen wir eine Rechtsgrundlage für Dienstleistungsverträge zwischen Apotheken und Krankenkassen im Sozialgesetzbuch V.” Milz fordert von der Politik, dass die Apotheken als Leistungserbringer in den „Leitfaden Prävention“ der Krankenkassen aufgenommen werden und auch die Vergütung von Präventionsleistungen geregelt wird.

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